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Das Porträt einer Stimme, einer prominenten Radiostimme des ORF, bot die Ö1-Sendung "Hörbilder" am vergangenen Samstag. Es war die Stimme von Josef Wenzel Hnatek. Philip Scheiner gestaltete diese Hommage an einen bekannten Medienmann, von dem wohl nur wenige wissen, wie er aussieht. Vergangenen April wurde Hnatek 60 Jahre alt. Er gab drei Jahrzehnte lang Neuigkeiten aus aller Welt eine beeindruckende Stimme.
Eine Reihe seiner Kolleginnen und Kollegen, ebenfalls weithin bekannte Namen aus dem ORF-Radio, wurden befragt zu der legendären Stimme mit dem nur schwer aussprechbaren Namen. Sie waren dazu auch berufen; denn wer im "Sprecherkammerl" auf engstem Raum viel Zeit miteinander verbrachte, kennt den anderen von seiner wahren Seite. Die Rede war unter anderem von Hnateks "Hakerln", mit denen er manchmal das Nachrichtenmauskript nach dem Vortrag an den jeweiligen Redakteur zurückgab: Sie galten, so war zu erfahren, als eine Art Gütezeichen für wohlformulierte und korrekte Nachrichtentexte.
Hnatek selbst erzählte von seinem sympathischen familiären Background, wie er aufwuchs; von seinem Start beim Radio und vor allem, dass er in seiner Jugend durchaus keinen Drang zur Darstellung verspürte.
Lange war er auch gar nicht mit Live-Texten, also direkt gesprochenen Beiträgen wie die Nachrichten, befasst. Später erst kam der Weg zu der sich als unvergesslich einprägenden Stimme, die den Weltnachrichten Gewicht verlieh.