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"Die Österreicherinnen und Österreicher haben erkannt: Die Geldbörseln vom Vorjahr funktionieren auch heuer noch." Laut Walter Rothensteiner, Obmann der Bundessparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer (WKÖ), war die Aufregung rund um die Euro-Bargeldeinführung umsonst.
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Rothensteiner - er ist Chef der Raiffeisen Zentralbank (RZB) - und andere Spitzenvertreter heimischer Banken konnten am Donnerstag in einer Pressekonferenz auch nicht mit Skandalgeschichten über Geldfälscherbanden oder Geldwäsche in großem Stil aufwarten. Was die Geldinstitute aber sicher noch länger beschäftigen wird, ist die in den vergangenen Tagen gestellte Forderung der Konsumenten nach einer Verlängerung der doppelten Preisauszeichung. Obwohl dies nach Ansicht der Bankenvertreter die Umgewöhnung hinauszögere, werde man sich den Kundenbedürfnissen nicht verschließen, lautet der Tenor.
Der Abschied vom Schilling habe die Banken etwa 600 Mill. Euro (8,3 Mrd. Schilling) gekostet, gab Erwin Erasim, Vorstand der Erste Bank bekannt. Davon entfielen 55% auf die Vorbereitung bis zur Einführung des Euro als Buchgeld am 1.1.1999 und 45% auf die Bargeldeinführung. Die Banken hätten damit die Hauptbürde der Euro-Umstellung getragen und dürften nicht weiter belastet werden.
Der bargeldlose Zahlungsverkehr hat durch den Euro einen kräftigen Aufschwung erlebt. Im Dezember 2001 wurden 15,8 Mill. Kartentransaktionen gezählt, im Jänner 2002 waren es bereits 23,2 Mill. In den sieben Jahren seit dem Start der Euro-Vorbereitungen stieg die Zahl der Bankomatkassen von 2.400 auf 60.000.