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Positive Zukunftsaussichten für EU-Erweiterung und Euro

Von Petra Medek

Wirtschaft

Die Auswirkungen der EU-Osterweiterung werden überwiegend positiv eingeschätzt, ergab eine Befragung des ifes-Instituts unter 600 Top-Firmenkunden der Bank Austria. 72% der Befragten erwarten positive, 20% negative Konsequenzen.


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Befragt wurden Entscheidungsträger zu ihren Vorstellungen über Globalisierung, den Wirtschaftsstandort Österreich und Arbeitsbedingungen im Jahr 2020, erklärte Studienautor Gregor Matjan vom ifes-Institut gestern bei der Präsentation der Studie. Die Hälfte der Befragten betrachtet es als "sehr wahrscheinlich", dass die EU-Osterweiterung 2020 abgeschlossen sein wird, sagte Bank Austria-Chefökonomin Marianne Kager.

Als "Fixstarter" für die EU-Erweiterung gelten Ungarn (98%), Slowenien (93%), Tschechien (93%) und Polen. Die geringsten Chancen, 2020 zur EU zu gehören, werden der Schweiz (4%) und Norwegen (6%) eingeräumt.

Als Gewinner im globalen Wettbewerb sehen zwei Drittel der Befragten Südostasien, die Hälfte bescheinigt der EU das zweitstärkste Wachstum im globalen Vergleich.

Gute Chancen räumen die Befragten dem Euro ein: 44% sehen die Einheitswährung im Jahr 2020 stärker als gegenwärtig, 42% erwarten den Euro stabil zum US-Dollar. "Ein Euro-Patriotismus, der sich durch die ganze Studie zieht", so Matjan. Den Stellenwert der österreichischen Wirtschaft erwarten 56% in 20 Jahren ähnlich wie heute. 24% glauben, dass sich die heimische Wirtschaft stärker behaupten wird, 18% befürchten, dass Österreich im internationalen Kontext an Bedeutung verliert.

Tourismus (40%) und Dienstleistungen (29%) werden dabei als die konkurrenzfähigsten Branchen erachtet. Die Zukunftsbranchen IT und Telekommunikation werden mit 10% jedoch überraschend geringe Chancen eingeräumt.

Am Finanzsektor herrschen gute Aussichten für die modernen Kommunikationstechnologien: 75% der Privat- und 68% der Firmenkunden werden 2020 ihre Bankgeschäfte über das Internet abwicklen, glauben die Befragten.

Für die Bank Austria erwartet der stellvertretende Generaldirektor Karl Samstag eine Dreiteilung des Vertriebs innerhalb des nächsten Jahrzehnts: Ein Drittel soll über die Filialen, ein weiteres Drittel mit Hilfe von Partnern, der Rest über das Internet abgewickelt werden, so Samstag.