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Post baut heuer weitere 1.000 Stellen ab

Von Petra Medek

Wirtschaft

Die Österreichische Post AG verschärft ihr Kostensenkungsprogramm weiter und beabsichtigt, im laufenden Geschäftsjahr weitere 1.000 Vollzeitkräfte abzubauen. 2001 sank der Personalstand um 1.418 auf 30.357 Stellen. Der Personalaufwand lag 2001 bei 1,033 Mrd. Euro, was einem Rückgang um nur 1,1% entspricht. Mittelfristig werde die Unterschreitung der 1 Mrd. Euro-Grenze angepeilt, sagte Post-Generaldirektor Anton Wais gestern, Mittwoch, in der Bilanzpressekonferenz.


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Insgesamt gab sich der Post-Vorstand mit dem von Umstrukturierungen und Wettbewerb geprägten Geschäftsjahr 2001 betont zufrieden. Während das Betriebsergebnis (EBIT) um 35,4% auf 324 Mill. Euro zulegte, stieg das EGT um 17,1% auf 623 Mill. Euro. Dass der Umsatz hingegen um 1,6% auf 1,518 Mrd. Euro zurückging, führte Finanzvorstand Rudolf Jettmar auf den Wegfall der Abgeltung für gemeinwirtschaftliche Leistungen und dem Rückgang der Schaltervergütungen zurück. Die Dividende, die die Post an die Eigentümerin ÖIAG ausschüttet, soll für 2001 bei 29,1 Mill. Euro liegen. Im laufenden Jahr soll vor allem der Return on Capital Employed (ROCE), der 2001 von 2% auf 3% stieg, weiter verbessert werden, so Jettmar.

Weitergeführt wird die "Zusammenlegung" der Postämter: Bis zur Jahresmitte sollen mindestens 600 der geplanten 638 Ämter geschlossen sein, sagte der zuständige Post-Vorstand Josef Halbmayr. Demnach sollen 1.648 Standorte erhalten bleiben. Bisher wurden 23 Ämter durch Postpartner ersetzt, für weitere 109 habe man bereits Verträge fixiert, 30 seien noch in Verhandlung. Dass das Geschäftsstellenkonzept der Post auch auf Widerstand stieß, räumte Wais ein: Es herrsche teils die Meinung, "ein Postamt gehört zur Gemeinde wir ein Kriegerdenkmal". Das ursprünglich für zwei Jahre angelegte Projekt werde nun in nur sechs Monaten durchgezogen und bringe Einsparungen von rund 22 Mill. Euro, davon werde der Großteil heuer realisiert, sagte Halbmayr.

Weitere 36 Mill. Euro spare die Post durch die Konzentration der Zustellpostämter von bisher 1.880 auf 570. Die Zahl der Logistikzentren wird von 20 auf 6 heruntergeschraubt. Jene in Graz und Salzburg sind bereits im Betrieb, das Logistikzentrum in Wien wird im August eröffnet.

Am Montag wurde der bereits seit 1999 verhandelte Kaufvertrag mit dem Prospektverteiler feibra unterzeichnet, an dem die Post 75% minus eine Aktie erwirbt, die "Sperrminorität" bleibt bei der F+B Privatstiftung von Anton Feistl und Helmut Brauner. Die beiden Unternehmen würden eine Zweimarkenstrategie fahren, betonte Wais. Die feibra muss innerhalb der Post als selbständiges Unternehmen weitergeführt werden, wie das Kartellgericht dies im Vorjahr für fünf Jahre auferlegt hat. Weiters darf feibra ihre Werbesendungen nicht in die Hausbrieffächer der Post ablegen.