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Die Österreichische Post macht nun ernst mit dem Umbau ihrer so genannten Jobcenter. In diesen Mitarbeiterpools werden jene Postler mit Kündigungsschutz zusammengefasst, deren Betätigungsfeld im Unternehmen wegrationalisiert worden ist.
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Der neue Post-Personalchef Friedrich Paul soll demnächst ein überarbeitetes Konzept für diese im Jahr 2003 installierten Personalauffang-Einrichtungen vorlegen. In landesweit sechs Jobcentern sind derzeit über 600 Post-Beamte aller Alters- und Dienstklassen untergebracht, erklärte Post-Sprecher Michael Homola am Freitag im Gespräch mit der "Wiener Zeitung ".
Mitarbeiter mit Kündigungsschutz kämen in die Jobcenter, weil ihre Abteilungen verkleinert oder ganze Einheiten etwa aufgrund technischer Neuerungen aufgelassen worden seien. Die Jobcenter waren immer wieder unter Beschuss geraten, Kritiker sprachen zuletzt von Mobbing, mit dem die Post versucht habe, Pragmatisierte aus dem Unternehmen zu drängen.
Dass hier Handlungsbedarf besteht, sei seit langem unbestritten, räumte Homola ein. Jeder Mitarbeiter im Jobcenter sei einer zuviel, doch "die Post ist keine boomende Firma, die ihren Personalstand aufstockt - im Gegenteil," so der Post-Sprecher. Dass die Mitarbeiterzahl in den Jobcentern auf 300 heruntergefahren werden soll, wie die APA am Freitag berichtete, wollte Homola jedoch nicht bestätigen.
Für Mitarbeiter aus den Pools gebe es immer wieder temporäre Beschäftigungen wie beispielsweise zu Spitzenzeiten wie Weihnachten. Zuletzt begleiteten einige von ihnen Zusteller, nachdem es wiederholt zu Überfällen gekommen war. Außerdem gebe es laufend interne und externe Schulungen, die den Betroffenen einen Einstieg in andere Betätigungsbereiche ermöglichen soll, so Homola.
Wie die APA weiter meldete, sollen künftig jene Geschäftsbereiche der Post, die Mitarbeiter aus Pools einsetzen, auch für dieses Personal aufkommen. Damit soll verhindert werden, dass ein Geschäftsbereich einen Mitarbeiter ins Jobcenter abgibt, um lediglich auf dem Papier seine Personalzahlen zu reduzieren und diesen Mitarbeiter dann wieder "zurückzumieten".
Insgesamt sollen auf diese Weise zuletzt bereits rund 250 eigentlich aktive Postbedienstete auf das Personalkonto des Jobcenters verschoben worden sein.