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Gestern präsentierte sich erstmals das neue Vorstandsquartett der Österreichischen Post AG den heimischen Journalisten und stellte sein Konzept für die Zukunft vor. Die Post wolle als Marktführer | in Österreich den Wettbewerb aktiv mitgestalten, betonte Generaldirektor Anton Wais. 2.300 Postämter und eine Vielzahl von Dienstleistungen erforderten perfekte Produktionsabläufe und eine | ausgefeilte Logistik.
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Deshalb sei eines der Ziele für die neue Post "Innovation in allen Unternehmensbereichen", sagte Wais. Weiters wolle man neue Wege in der Kundengewinnung und -bindung beschreiten sowie
internationale Netzwerke aufbauen. Besonders im Bereich der Qualitätsverbesserung und der Produktivitätssteigerung in der Logistik sollen die Mitarbeiter im Rahmen von Projektteams einbezogen werden.
Angesprochen auf die bereits oftmals überlegte Trennung vom Postbus sagte Wais, daß der Postbus ein wichtiger Bestandteil des Vermögens der Post sei, mit dem "pfleglich" umgegangen werden müsse. Eine
Ausgliederung sei daher noch längst keine beschlossene Sache. Gab es beim Postbus vor 8 Jahren noch 1 Mrd. Schilling Verlust, so werde heuer ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet.
Eine Erhöhung der Tarife schloß Wais für heuer aus. Allerdings unterliege die Post der amtlichen Preiskommission. Wenn 2003 die Liberalisierung der Briefpost in Kraft trete, würde die Höhe der Porti
wohl eine Rolle spielen, sagte Wais.
Als "Überlebensfrage für beide Seiten" bezeichnete er den langfristig abgeschlossenen Kooperationsvertrag mit der Österreichischen Postsparkassen AG (P.S.K). Im Zuge der Teilprivatisierung der P.S.K
hielte er eine kapitalmäßige Verschränkung von Post und P.S.K für sinnvoll. Für die P.S.K. wünsche er sich einen Partner, der einen "neuen Kick" ins Unternehmen bringe und die Erreichung höherer
Marktanteile ermögliche.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt liege die Post im Plan, sagte Wais. Das EBIT werde heuer knapp unter 1 Mrd. Schilling liegen, der Umsatz 22,3 Mrd. Schilling erreichen. Im Vorjahr erzielte die Post nach
Rücklagenauflösungen ein EBIT von 1,4 Mrd. Schilling, der Umsatz lag bei 22,5 Mrd. Schilling.
Der neue Post-Generaldirektor und Vorstandsvorsitzende Anton Wais war vor seinem Post-Eintritt Mitglied des Vorstandes der Siemens AG Österreich und Sprecher des Ö-Call-Konsortiums. Rudolf Jettmar,
Generaldirektor-Stellvertreter und Finanzvorstand, war im Vorstand der Österreichischen Verkehrskreditbank tätig. Er sitzt auch im Aufsichtsrat der Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG. Jörn Kaniak,
Vorstandsdirektor Produktion und Logistik, war vor seinem Post-Engagement Vorstandsmitglied der Salzburger Stadtwerke. Josef Halbmayr, Vorstand für Produkte und Vertrieb, war seit 1997 Leiter des
Unternehmensbereiches Postauto, wo er eine interne Organisationsreform vornahm.