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Während die Bewertung des Postbusses durch den zukünftigen Eigentümer ÖBB erst ins Rollen gekommen ist, wurden seitens der Postbus AG bereits jetzt Ideen in Sachen "österreichischer Buslösung" vorgelegt.
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Hintergrund: Am Mittwoch hat der ÖIAG-dominierte Aufsichtsrat der Postbus AG beschlossen, dass der Postbus-Vorstand in die Planung der österreichischen Buslösung eingebunden werden soll, erklärte Postbus-Chefin Wilhelmine Goldmann gestern vor Journalisten. Der Postbus-Vorstand geht davon aus, demnächst von den ÖBB zur gemeinsamen Erstellung eines Konzeptes eingeladen zu werden. Es gehe darum, "mit den ÖBB ein Angebot aus einem Guss zu machen", so Vorstand Werner Ott.
Eine willkürliche Zerreißung der Gesellschaft sei jedenfalls nicht sinnvoll, bekräftigte Goldmann. "Wenn man es den privaten Betreibern überließe, sich auszusuchen, was sie gern hätten, wären gewisse Regionen bald unterversorgt".
Laut Berechnungen des Postbusses würden die Synergieeffekte mit dem Bahnbus jedenfalls nicht so hoch wie bisher erwartet ausfallen, weil die beiden Busnetze einander nur zu 6,3% überdeckten. Dabei handelt es sich meist um drei bis sieben gemeinsame Haltestellen am Weg zum Bahnhof, erklärte Ott.
Sollte die Belegschaftsvertretung wie angedacht im Herbst abermals Streiks durchführen wollen, wolle der Vorstand "alle rechtlichen Maßnahmen" ausschöpfen. Für die streikende Postbus-Belegschaft hieße das eine rückwirkende Streichung der Entgelte - und zwar auch für die beamteten. Für die letzten Streiktage habe das Unternehmen laut Vorstand Gehälter in Höhe von rund 40.000 Euro einbehalten. Die Streikbeteiligung sei damals bei 54% gelegen. Eine Wiederaufnahme der Streiks hält Goldmann jedoch für unwahrscheinlich: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Belegschaft eine Aktion unterstützt, die die Substanz des Unternehmens gefährdet".