Der Verkauf der 31 Postbus-Pakete geht in die Endrunde. Bisher konnten schon 20 an Private abgegeben werden. In wenigen Wochen soll der letzte Deal über die Bühne gehen.
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Die Einnahmen aus den Verkäufen werden weit unter den vorhergesagten 40 Mio. Euro liegen. Das erklärt sich laut Postbus-Manager Paul Frey daraus, dass die nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften im Wert von 68 Mio. Euro nicht zum Verkauf gelangen. Dies wurde in den bisher kolportierten Berechnungen niemals berücksichtigt.
"Diese Privatisierung ist eine der teuersten", so Postbus-Chefin Hermine Goldmann am Donnerstag Abend. Das Verfahren sei extrem langwierig, weil Pakete aus Stecken, Werkstätten, Fuhrpark und Mitarbeitern für jedes Bundesland geschnürt werden.
Der Vorwurf, wonach das defizitäre Judenburger Paket um nur einen Euro verschleudert werde, weist die Postbus-Führung zurück. Es habe, so Frey, wohl ein solches Angebot gegeben, um einen derart niedrigen Preis werde die Postbus AG jedoch nicht verkaufen. Auch die Kritik der Privaten, wonach Linien unrentabel und einige Busse überaltert seien, wollen Frey und Goldmann nicht auf sich sitzen lassen: "Wir müssen einen repräsentativen Anteil, aber nicht zum Schaden des Unternehmens verkaufen". Sollte für einige Pakete nicht genug geboten werden, behält es sich das Postbus-Management vor, diese zu behalten.
230 Beamte werden "verkauft"
Von der Privatisierung sind 400 Mitarbeiter betroffen, davon 230 Beamte, 67 Beschäftigte des Bahnbusses und 74 Angestellte mit Kündigungsschutz. Die restlichen 36 sind ASVG-Versicherte - für alle gilt der vereinbarte Sozialplan. Goldmann hofft auf ein rasches Ende der Verhandlungen, "damit das Unternehmen wieder normal arbeiten kann". Derzeit sei das Unternehmen gelähmt.