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Postbus will Marktanteile ausbauen

Von Peter Kantor

Wirtschaft

Unternehmens-kultur ist erst im Entstehen. | Wien. Der Postbus, seit 2003 eine hunderprozentige Tochter der Österreichischen Bundesbahnen, will nach der Zusammenführung mit der BahnBus der ÖBB Anfang 2005 seine Position als größtes straßengebundenes Verkehrsunternehmen Österreichs ausbauen. Unter dem Namen ÖBB-Postbus GmbH sollen mit dem Ausbau von Buswartungseinrichtungen, mit "Bedarfshaltestellen", Ausflugsfahrten, Anhängerbussen, Bussen für Behinderte neue Nischen erschlossen, nachfrageorientierte Angebote entwickelt und Marktanteile erhöht werden.


Individualverkehr

umlenken

"Wir wollen den Individualverkehr auf Bus- und Schiene umlenken, gemeinsame Fahrpläne mit der Schiene forcieren, den Taktverkehr einführen und bessere Dienstleistungen dem Fahrgastbedarf entsprechend anbieten", erklärte Geschäftsführer Michael Gassauer am Rande einer Tagung der Austrian Business Travel Association (Abta) zur "Wiener Zeitung".

Für die in einem Pilotversuch angelaufenen so genannte Bedarfshaltestellen - abgelegene Haltestellen, die nur auf konkrete Nachfrage angefahren werden - hatte der Postbus zuletzt sogar den "Eurochallenge Award", eine internationale Auszeichnung für innovative Busprojekte erhalten.

Nicht ganz friktionsfrei vollzieht sich die Umgestaltung des zusammengeführten Unternehmens in ein modernes Dienstleistungsunternehmen. "Wir arbeiten nach marktwirtschaftlichen Prinzipien mit der Einschränkung dass es einerseits Tariffestlegungen gibt und andererseits durch die Eigentümerstruktur auch eine Personalstruktur vorgeben ist", umschreibt Gassauer den vorgegebenen Rahmen. Natürlich bemühe man sich um die Steigerung der Effizienz und die Auslastung bestehender Kapazitäten. Es müssten aber zwei Unternehmenskulturen verschmolzen werden, ein Prozess, der eben seine Zeit brauche, so Gassauer.

Hinsichtlich des zu erwartenden Ergebnisses für 2005 äußert sich Gassauer sehr zurückhaltend: Die Geschäftsentwicklung heuer liege im Plan, die Umsatzerwartung 2005 bei 350 Mio. Euro, ein Wert, der sich etwa auf gleichem Niveau wie 2004 bewege. Das erwartete negative Ergebnis für 2005 sei allerdings nicht vergleichbar mit den positiven Postbus-Zahlen des Jahres 2004.