Zum Hauptinhalt springen

Postkarten-Liebelei der Nackedeis

Von Verena Franke

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Diesen Film kennt fast jeder - obwohl ihn wenige wirklich von Anfang bis Ende gesehen haben. Kabel eins machte es am Sonntag möglich. Hier ein Tipp: Meer, Sand, zwei überaus hübsche Kinder, die entweder leicht oder gar nicht bekleidet über das Tropeneiland wuseln, noch mehr Sand und Meer und jede Menge züchtige sexuelle Anspielungen. Noch ein zusätzlicher kleiner Hinweis: kaum Dialoge. Dämmert es? Richtig! "Die blaue Lagune" mit Brooke Shields ist des Rätsels Lösung. Grottenschlecht ist die schauspielerische Leistung der erst 15-Jährigen und ihres zuerst Filmfreunds dann Liebhaber und später Vater ihres Kindes - Christopher Atkins. Er wurde übrigens als völliger (!) Lagunen-Nackedei zu einem Teenie-Idol der 1980er Jahre. Und aus nicht nachvollziehbaren Gründen - vielleicht ob seiner Schwimmkunst oder seines ansehnlichen Körperbaus? - für den Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller und den Young Artist Award nominiert. Brooke Shields erhielt immerhin die erste Goldene Himbeere, den Anti-Oscar Hollywoods, verliehen.

Doch irgendwie lassen sich Filmemacher von der wässrigen Thematik immer wieder gefangen nehmen: Bereits 1949 von Regisseur Frank Launder verfilmt, folgte 1980 die bereits erwähnte Version von Randal Kleiser, 1991 dann die "Rückkehr zur blauen Lagune" und zurzeit soll ein Remake des Remakes in Puerto Rico gedreht werden. Ein Griff zum gleichnamigen Roman von Henry De Vere Stacpoole wird dann vielleicht sinnvoller sein als ein Kinobesuch.