Prag hat für Touristen kulturell wie kulinarisch Einiges zu bieten - das beweisen auch die stetig steigenden Besucher-Zahlen. Davon profitiert die tschechische Wirtschaft schon jetzt, Martin Randus von "CzechTourism" erwartet für die kommenden Jahre weitere Zuwächse.
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"In diesem kleinen Kreis ist mein ganzes Leben eingeschlossen", schrieb Franz Kafka (1883 bis 1924) über Prag, wo er den Großteil seines Lebens verbrachte. Die Kafka´sche Beklemmung bekommt angesichts der Touristen-Massen, die sich heute durch die engen Häuserschluchten der Stadt drängen, eine neue Bedeutung.
Allein im Jahr 2004 besuchten 2,6 Mio. Touristen, um 31 Prozent mehr als noch 2003, die "goldene Stadt". Die meisten Besucher kamen aus Deutschland (1,6 Mio.), ein nicht unerheblicher Teil aus Österreich (184.000).
Randus zeigt sich von diesem Zustrom zahlender Gäste naturgemäß erfreut. So würden Touristen etwa 100 Euro täglich ausgeben, Firmen-Reisende sogar das Doppelte.
Eine entscheidende Rolle in der tschechischen Wirtschaft spielt der MICE-Tourismus, also die Verbindung aus Konferenzen und Unterhaltungsprogramm. Laut Randus besuchen pro Jahr rund 540.000 Business-Kunden Tschechien, für den nötigen Komfort sorgen mehr als 220 Luxus-Hotels. "Prag soll bis zum Jahr 2010 zu den fünf wichtigsten Konferenzstädten Europas zählen", so der MICE-Experte.
Von der Anziehungskraft Prags profitieren auch österreichische Betriebe wie das Busunternehmen Blaguss . Seit April verkehren die Blaguss -Busse viermal täglich zwischen Wien und Prag - mit bis zu 25 Fahrgästen pro Strecke. "Für eine neue Linie ist das sehr gut", zeigt sich Hannes Brezovich von Blaguss Touristik überzeugt.
Ob die magische Verlockung Prags weiter anhält, werden die kommenden Jahre zeigen. Geht es nach Kafka, wird dieser Trend allerdings nicht so bald abreißen: "Prag lässt nicht los. Dieses Mütterchen hat Krallen".