19 SP-Chefs bereiten in Tschechien EU-Gipfel vor. | Prag. Prag wurde am Freitag zur Hauptstadt der europäischen Sozialdemokratie. Die Vorsitzenden von insgesamt 19 sozialdemokratischen Parteien trafen sich in der Moldaumetropole zur Bestandsaufnahme. Sie folgten einer Einladung des tschechischen Ministerpräsidenten Ji ø i Paroubek, der Anfang Juni Parlamentswahlen zu bestehen hat.
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Prominentester unter den Gästen war der britische Premierminister Tony Blair, der Paroubek extra einen Londoner Doppeldecker mitgebracht hatte. Der soll die tschechischen Sozialdemokraten, schwindenden Wählerpräferenzen zum Trotz, zum Wahlsieg bringen. "Es ist eine Form der moralischen Unterstützung der Labour für die tschechischen Sozialdemokraten," meinte Paroubek.
Unter den Teilnehmern des Prager Treffens waren neben Paroubek weitere europäische Spitzenpolitiker, die sich demnächst der Gunst des Wählers stellen. Wie zum Beispiel der Parteivorsitzender der slowakischen SMÌR, Robert Fico, oder auch Romano Prodi. Der ehemalige italienischen Ministerpräsident und Ex-Vorsitzende der EU-Kommission ist Spitzenkandidat des Mitte-Links Bündnisses Unione bei den italienischen Parlamentswahlen.
SPÖ-Delegation
Die Wahlen noch nicht ganz im Blickfeld, dafür aber im Hinterkopf, hatte die Delegation der SPÖ unter Führung von Alfred Gusenbauer. Man sei nicht nach Prag gekommen, um Paroubek zu beraten, wie man ein guter Oppositionsführer sein kann, sondern um sich erzählen zu lassen, wie man ein guter Regierungschef sei, erklärte der Vorsitzende der SPÖ-Bundesratsfraktion, Albrecht Konecny. "Wenn wir das nächste Mal kommen, dann vielleicht schon als Regierungspartei", sagte Konecny. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Vorbereitung des EU-Frühjahrsgipfels am 23. und 24. März in Brüssel.