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Präsident von Burkina Faso zittert um seine Macht

Von Klaus Huhold

Politik

Soldaten meutern, Studenten und Gewerkschaften protestieren. | Ouagadougou. Er ist der neue starke Mann im Militär, doch einige seiner Truppen folgen ihm nicht. General Nabere Honore Traore wurde von Präsident Blaise Compaore zum neuen Armeechef in Burkina Faso ernannt und übernimmt die Streitkräfte in einer heiklen Zeit. Denn seit Tagen meutern Soldaten in mehreren Städten. Die Revolte wird von einfachen Soldaten getragen und entzündete sich offenbar daran, dass Wohnungszuschüsse nicht gezahlt wurden.


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Zudem gefährdet eine zweite Front Präsident Compaore: Auch Gewerkschaften, Studenten und Händler sind auf der Straße. "Hier entladen sich politische Unzufriedenheit, eine sozial prekäre Situation und ein tiefes Empfinden von Ungerechtigkeit", sagt Alexander Stroh vom deutschen Giga Institut für Afrika-Studien gegenüber der "Wiener Zeitung".

Compaore ist bereits seit 24 Jahren an der Macht, die Lebensmittelpreise sind in Burkina Faso - einem der ärmsten Länder der Welt - zuletzt stark gestiegen und immer wieder hat die Bevölkerung das Gefühl, dass die mächtigsten Männer im Land von Gerichten verschont werden.

Der Präsident versucht nun die Flucht nach vorne: Nicht nur den Armeechef hat er ausgewechselt, sondern auch den Premier. Neuer Regierungschef ist der ehemalige Botschafter in Frankreich, Luc-Adolphe Tiao - ein politisch eher unbeschriebenes Blatt, dem die Opposition mit Skepsis begegnet.

Der aus dem Militär stammende Compaore hat sich 1987 an die Macht geputscht und in der Folge öfters zum Präsidenten wählen lassen. Bei Wahlen verfügt seine Partei über die weitaus größten Ressourcen und den Staatsapparat, was der Opposition wenig Chancen lässt.

Ob der Aufstand gegen Compaore Chancen auf Erfolg hat, hängt laut Stroh von verschiedenen Faktoren ab: Nämlich einmal davon, ob sich auch höhere Offiziere offen hinter die meuternden Soldaten stellen. Zudem würde es Compaore stark in Bedrängnis bringen, wenn sich die aufständischen Soldaten und die protestierende Zivilgesellschaft zusammenschließen würden. Doch dabei müssten große Gräben überwunden werden: In der Vergangenheit wurden die Soldaten dafür eingesetzt, Studentenproteste niederzuschlagen.