Der Präsident von Honduras, Manuel Zelaya, hat sich für die Legalisierung des Drogenkonsums ausgesprochen. Auf diese Weise könnte die mit dem Drogenhandel verbundene Gewaltkriminalität eingeschränkt werden, sagte Zelaya am Montag in Tegucigalpa auf einem Kongress von Drogenfahndern in Lateinamerika und der Karibik.
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Anstatt mit großem Aufwand Drogenhändler zu verfolgen, "sollte die Gesellschaft diese Mittel investieren, um Drogenabhängige zu erziehen und ihre Nachfrage zu verringern", sagte Zelaya. Der honduranische Präsident schlug vor, Regeln für die Legalisierung von synthetischen und natürlichen Drogen aufzustellen. Solange Drogen ein illegales Handelsgut seien, werde es zu unschuldigen Opfern der damit verbundenen Gewalt kommen.
Dafür hat sich auch schon der radikalste Vertreter der freien Marktwirtschaft, Milton Friedman, eingesetzt.
Der Vorsitzende des zuständigen honduranischen Parlamentsausschusses, Rodolfo Zelaya, wies den Vorstoß des Präsidenten zurück. Er sei schockiert und verwirrt über die Äußerungen des Staatschefs, sagte Zelaya.
Unter der Regierung des Liberalen Manuel Zelaya trat Honduras 2008 dem von Venezuelas Präsidenten Hugo Chavez gegründetem USA-kritischen Staatenbund ALBA bei. Zelaya, zuvor ein treuer US-Verbündeter, fordert nun einen "sozialen oder sozialistischen Liberalismus".