Der niederösterreichische Produzent von Aluminiumdächern und Dachentwässerungssystemen, Prefa, vertreibt seine Produkte nun auch in Zentral- und Osteuropa. Im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" erläutert Walter Pacher, Geschäftsführer des mittelständischen Betriebs, seine Expansionsstrategie.
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"Wiener Zeitung":** Warum haben Sie sich bei ihrer Expansion ausgerechnet für die Gründung von Vertriebsgesellschaften in Polen, Tschechien und Ungarn entschieden?Pacher: In Polen gibt es einen starken Metalldachmarkt, in Tschechien eine gute Handwerkerstruktur und nach Ungarn hatten wird bereits gute Kontakte, die wir nutzen konnten.
Sie haben das Stammwerk in Lilienfeld in Niederösterreich und ein zweites Werk in Wasungen in Deutschland. Überlegen Sie eine Verlegung der Produktion in Länder mit niedrigeren Kosten?
Wir bleiben mit unseren Standorten auf jeden Fall in Österreich und der BRD. Bauen ist ein regionales Geschäft. Wir machen 70% unseres Umsatzes in Österreich, 25% in Deutschland und nur die restlichen 5% in anderen Ländern - allerdings mit höherem Wachstum als am Stammarkt. Die Nähe zum Markt und das hier vorhandene Know-how sind uns wichtig. Zudem steigen die Logistikkosten, wenn man zu weit vom Markt weg ist. Das kann für uns dann nur heißen, dass wir - wenn es unser Erfolg in diesen Märkten zulässt - über regionale, ergänzende Produktionsstätten nachdenken werden.
Was sind die nächsten Zielmärkte für Prefa?
Wir haben bereits Vertriebspartner in der Schweiz und in Italien. Neue Länder sollen dazu kommen: Wir werden nun auch in Slowenien und Kroatien sowie in den baltischen Ländern starten.
Warum nicht in den künftigen EU-Ländern Rumänien und Bulgarien?
Wir konzentrieren uns lieber auf ein paar Märkte, statt überall präsent zu sein.
Was ist die größte Herausforderung auf den für Sie neuen Märkten?
Die Konkurrenz durch Beton- und Tonziegel ist groß, aber der Markt ist so groß, dass auch für uns Platz ist. Allerdings braucht der Konsument beim Aluminiumdach mehr Information, denn Aluminium am Dach gilt beim Endverbraucher noch als "Exote".
Das Gespräch führte Sissi Eigruber