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Preiseinbruch auf Rohstoffmärkten

Von Harald Waiglein

Wirtschaft

Kräftige Verluste bei Kupfer, Zink, Silber und Gold. | Wien/London. Die jüngste Rekordjagd der Rohstoffpreise wurde am Montag abrupt gestoppt. So gut wie alle Metalle verloren stark an Wert.


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Der Kupferpreis, der zuletzt einen historischen Höchstwert erreicht hatte, sank am Montag um 9 Prozent auf 7700 US-Dollar pro Tonne. Das ist der stärkste Verlust innerhalb eines Tages, der seit Oktober 2004 verzeichnet wurde.

Noch deutlicher war der Einbruch beim Zinkpreis, der zuletzt ebenfalls ein Rekordniveau erreicht hatte. Zink verlor am Montag über 12 Prozent auf 3210 US-Dollar pro Tonne. Das ist der höchste Ein-Tages-Verlust seit 1989. Der Aluminiumpreis ging um rund 6 Prozent zurück auf 2890 US-Dollar pro Tonne.

Auch bei Edelmetallen gab es am Montag teilweise kräftige Verluste. Der Silberpreis, zuletzt auf dem höchsten Stand seit Anfang der 80er Jahre, sank um fast 7 Prozent auf 13,23 Dollar die Feinunze, Palladium verlor ebenfalls 7 Prozent auf 360 Dollar pro Unze. Gold verlor zeitweise fast vier Prozent auf 685 Dollar.

Warnung vor Spekulationsblase

Den Verlusten vom Montag waren am Wochenende Äußerungen von Donald Brydon, dem Verwaltungsratsvorsitzenden der wichtigsten Metallbörse der Welt, der London Metal Exchange (LME), vorangegangen. Angesichts von Preisansteigen von teilweise mehr als 90 Prozent bei Metallen in den letzten Monaten warnte Brydon vor einer Spekulationsblase auf den Rohstoffmärkten. Tatsächlich haben zuletzt immer mehr Fonds in Rohstoffe investiert. Die daraus resultierenden Preisanstiege haben zu Kritik von Industrieorganisationen an der LME geführt. So hat beispielsweise der International Wrought Copper Council, eine Vereinigung von Kupferverarbeitern, damit gedroht, den LME-Preis für Kupfer nicht mehr als Referenzpreis für die Industrie anzuerkennen. Grund dafür sei der "Schaden, den die Spekulanten anrichten."