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Preisschübe vor allem im Altbau

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Die Wohnungsmieten sind vor allem in den letzten zwei Jahren jeweils um mehr als 10% gestiegen. Ein Preistreiber sind dabei die Verbesserung der Standards sowie das Fehlen von Mietpreislimits.


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Dies ist das Fazit einer Analyse, die von Eva Bauer, Wohnbau-Expertin des Verbandes der gemeinnützigen Bauvereinigungen, vorgenommen wurde: Vom Preisanstieg der vergangenen Jahre waren überwiegend Wohnungen betroffen, die vor 1900 errichtet worden waren und sich zu 90% in Privatbesitz befinden.

Einerseits gab es in diesem mittlerweile teuren Segment Indexanpassungen, andererseits verschwinden Substandard-Wohnungen zunehmend vom Markt. Nachdem die Hausbesitzer die Kategorien durch Renovierungen gehoben haben, werden die Wohnungen teuer angeboten. Bauer widerlegt damit, dass die Preisschübe - wie in einer jüngst veröffentlichten Studie über Wohnbau ermittelt wurde - von den gemeinnützigen Wohnbau-Genossenschaften verursacht wurden: "Jedem muss klar sein, dass ein derartiger Anstieg nicht nur von einem Teilsegment des Wohnungsbestandes ausgelöst werden kann."

Auch Karl Wurm, Obmann der Gemeinnützigen, hält die in der Studie gemachten Vorwürfe für verwegen. So sei der Kauf von Spekulationshäusern auf das Drängen der Gemeinden erfolgt, damit die umliegenden Viertel nicht total devastieren. "Daraus kann uns doch jetzt kein Strick gedreht werden. Wir haben versucht, die Kaufpreise moderat zu halten."

Er hält auch die Kritik, dass die Gemeinnützigen zu stark mit der regionalen Bauwirtschaft verbandelt seien für absurd. "Wir schreiben alle Aufträge aus, doch für wenige Wohneinheiten bewerben sich nur lokale Bauunternehmer." Auch den Vorwurf überhöhter Rücklagen lässt er nicht gelten, denn dafür gebe es eine gesetzliche Regelung.

Tauziehen um Förderung

Dass die Steuerbefreiung für Wohnbauanleihen (bis 4%) fällt, ist noch nicht ausgemacht. Die OÖ Landesregierung hat in einer Resolution die Beibehaltung der Förderung beschlossen. Derzeit verhandeln die Wohnbaubanken mit dem Finanzministerium über eine entschärfte Variante, wonach die Anleihe bis zu 2,5% steuerfrei bleibt.