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Premiere mit Tücken

Von Francesco Campagner

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Die Medienlandschaft ist heiß umkämpft. Am härtesten in Österreich, vermutete kürzlich ORF-Generalintendant Gerhard Weis, was von bundesdeutschen Kollegen mit Schmunzeln und ironischen

Seitenhieben kommentiert wurde. Doch während man sich in Österreich mit Digitalisierung und Privat-TV weiter nur rhetorisch beschäftigt, stürmte am 1. Oktober der Zusammenschluss von Premiere und DF1

unter dem Namen "Premiere World" das Land. Kirchs Pay-TV, lange Zeit belächelt, ist endgültig Realität geworden. Die flockigen Versprechungen über die prompte Belieferung mit dem Digital-Receiver

hielten erwartungsgemäß nicht: wer am Starttag das digitale Paket bestellt hatte, musste immerhin vier Tage auf die d-box warten.

Das Angebot ist im Vergleich zum einstigen DF1-Paket ausgedünnt, denn die drei Musiksender fielen dem Zusammenschluss zum Opfer. Stattdessen gibt es nun immerhin fünf Sportkanäle, von denen

allerdings ganze drei nur am Wochenende senden. Somit gerät der Pay-TV-Konsument in die skurille Situation, sich ein positives Ende der Gespräche zwischen den Medienmoguln Kirch und Murdoch zu

ersehnen, würde doch der Australier die Champions League und somit reichhaltiges Sportprogramm auch unter der Woche einbringen. Für den Cineasten gibt es allerdings keinen Grund zu murren. Spielfilme

in voller Länge ohne Werbeunterbrechungen in breit gestreuter inhaltlicher Qualität sind mehr als reichlich vorhanden.