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Pressefreiheit in Gefahr

Von Verena Franke

Politik

Der Weltverband der Zeitungen (WAN) hat in Seoul eine Verschlechterung der Pressefreiheit in aller Welt angeprangert. "Die Presse wird in vielen Ländern einfach mundtot gemacht. Übergriffe auf Journalisten sind alltäglich, zu viele Mörder von Journalisten laufen weiter frei herum", so der Verband am 58. Weltzeitungskongress in der südkoreanischen Hauptstadt.


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Der WAN-Vorstand verurteilte am Sonntag in Resolutionen insbesondere Verletzungen der Freiheit zur Meinungsäußerung in Kuba, Irak, Eritrea sowie Nepal.

In den vergangenen sechs Monaten wurden weltweit 38 Journalisten während ihrer Arbeit getötet. Nach Angaben der ebenfalls in Frankreich ansässigen Organisation Reporter ohne Grenzen kamen 2004 insgesamt 53 Journalisten durch Gewaltanwendung ums Leben. Die gefährlichsten Länder für Medienvertreter waren der Irak und die Philippinen. Hunderte seien festgenommen, angegriffen und belästigt worden.

Ferner berichtete der Verband von "außerordentlich positiven zwölf Monaten für die globale Zeitungsindustrie". Anders als in den vorangegangenen Jahren sei das Wachstum nicht nur durch steigende Auflagen in den aufstrebenden Märkten, sondern auch durch das bessere Geschäft in etablierten Märkten angetrieben worden. Die Tageszeitungen erlebten gegenwärtig in aller Welt eine "Wiedergeburt". Diese Entwicklung sei vor allem durch "neue Produkte, neue Formate, neue Titel, neue redaktionelle Konzepte, besseren Vertrieb und Marketing" in Gang gesetzt worden.

Der WAN hat gestern den sudanesischen Journalisten Mahjoub Mohamed Salih mit der Goldenen Feder der Freiheit 2005 ausgezeichnet. Der 76-jährige Mitbegründer und Chefredakteur des Tagblatts "Al-Ayam" habe sich mehr als ein halbes Jahrhundert für die Pressefreiheit in seinem Land eingesetzt.