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Preußische Vetternwirtschaft

Von Hermann Schlösser

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Am Donnerstagabend war auf dem deutschen Sender MDR ein interessantes Doppelinterview zu sehen: Lothar de Maizière, 1990 der letzte Ministerpräsident der DDR, und sein wesentlich jüngerer Cousin Thomas de Maizière, heute Chef von Angela Merkels Bundeskanzleramt, berichteten im Duett über ihre politische Arbeit. |


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Die beiden Herren entstammen einer traditionsreichen hugenottisch-preußischen Familie, und unüberhörbar preußisch ist auch ihr Rede- und Denkstil. Er habe sich eben nur "in die Pflicht nehmen lassen", sagte der letzte Ministerpräsident der DDR, der mit seinem Übergangsamt keine politische Karriere begründen konnte. Und sein Cousin Thomas meinte, die Deutschen müssten bei allen Unterschieden wieder lernen, stolz auf das gemeinsame Land zu sein. 1990 war Thomas de Maizière als Berater seines Cousins tätig. Nach den Gründen für diese "Vetternwirtschaft" gefragt, meinte Lothar de Maizière lakonisch: "Familienblut ist dicker als Wasser."