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Tröpferlbadblau ist ja schon vergeben. Diese Farbe tragen die Liegen im Museumsquartier nun schon das zweite Jahr. Aber zumindest das Prozedere haben sich die Wiener Linien vom MQ abgeschaut. Seit Montag kann man bis 28. August online abstimmen, welche Farbe die Linie U5 bekommen soll. Zur Wahl stehen, recht prosaisch, Rosa oder Türkis. Gut, Mauve und Taupe hätte man wohl eher weniger Chancen einräumen können.
Das Rosa zur Wahl ist noch nicht einmal ein Baker-Miller-Pink. Das ist jene Rosaschattierung, bei der die besänftigende Wirkung wissenschaftlich erwiesen ist. Offenbar geht man davon aus, dass es sich ohnehin um eine friedfertige Route handelt. Und wenn nicht, bleibt die U5 ja beim AKH stehen. Es entscheidet sich also zwischen Barbie-Cadillac-Pink oder Santorin-Souvenir-Delfin-Türkis.
Das ist nun schon ein bisschen einfallslos. Was ist zum Beispiel gegen ein fröhliches Steingrau einzuwenden? Oder ein diskretes Nude? Wenn man es Fleischfarbe nennt, ist da in Wien sicher eine Mehrheit drin. Wenn auch verbreitet Verwirrung herrschen könnte: "Welches Fleisch jetzt? Kalb oder Schwein? Oiso Pute mog i ned." Einer Metropole würdig wäre eigentlich ein komplettes Service für alle U-Bahnfarben. Primärfarben sind so 2013. Derzeit sind Sorbet-Töne angesagt. Ein frisches Mint oder ein fluffiges Apricot würden U4 und U6 eine spontane Jugendkur verpassen. Bis dahin muss man sich also mit der U5-Abstimmung begnügen. Für alle, denen die Wahl schwerfällt: Laut psychologischer Farbenlehre ist angeblich Türkis die Farbe für alle, die sich nicht entscheiden können.