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Prinz Philip ist nicht billig

Von Christina Böck

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86 Millionen Euro. So hoch soll das Jahreseinkommen der britischen Queen sein. Da geht sich eine Menge Pastell-Kostümchen mit Hut aus. Weit entfernt von solchen Summen ist Claire Foy - sie stellt die Königin in der Netflix-Serie "The Crown" dar. Sie soll pro Folge 32.000 Euro bekommen haben. Nun wurde bekannt, dass Matt Smith, der Prinz Philip spielt, eine deutlich höhere Gage erhalten hat. Das lag nicht etwa daran, dass der fettnäpfchenaffine Regentinnen-
Gemahl eine so viel herausfordernde Rolle ist. Es lag aber auch nicht (nur) daran, dass er ein Mann ist und Foy eine Frau. Das hatte die empörungsbereite Öffentlichkeit rasant analysiert und gleich gefordert, dass Smith den Unterschied seines Honorars zu jenem von Foy spenden soll. Der wusste wohl nicht, wie ihm geschah. Nicht in Betracht gezogen wurde, dass Smith durch eine Hauptrolle in der Kult-Serie "Doctor Who" eine höhere Bekanntheit und somit einen höheren Marktwert als seine am Anfang ihrer Karriere stehende Kollegin. Schauspielergagen bestehen aus mehr als nur der zu spielenden Rolle - und dem Geschlecht der darstellenden Person.

Auffallend wird es, wenn auch der vermeintlich höhere Marktwert nichts hilft. Tennis-Altstar Martina Navratilova prangert an, dass die britische BBC ihr - anders als dort versprochen - nur ein Zehntel von der Gage bezahlt habe, die Kollege John McEnroe für dieselbe Tätigkeit bekommen habe. Die Tätigkeit? Das Tennisturnier von Wimbledon kommentieren. Das hat übrigens McEnroe dreimal gewonnen. Navratilova neunmal.