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Privates Know-How für Spitalsführung

Von Brigitte Pechar

Politik

WKO: 20 Prozent Sparpotenzial durch PPP-Modelle. | Expertin: Bundesweite Investitionsstrategie nötig. | Wien. 400 bis 600 Millionen Euro fehlen den Bundesländern zur Finanzierung der Spitäler. Die Schließung von Krankenhäusern wird aber aus politischen Gründen vermieden. Die Wirtschaftskammer (WKO) präsentierte am Mittwoch einen anderen Weg: Private-Public-Partnership-Modelle (PPP) könnten demnach einen Spareffekt liefern.


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"Durch Kooperationen mit privaten Managementpartnern können 20 Prozent der Kosten eingespart werden - bei gleicher Qualität", sagte Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit in der WKO und Mitbegründer der "Plattform Gesundheitswirtschaft Österreich". Alleine in Wien könnten 170 Millionen Euro gehoben werden, wenn kommunale die Produktivität von Ordens- oder Privatspitälern erreichen würden.

Daneben wähnt die Wirtschaftskammer auch Einsparmöglichkeiten beim Personal. Statt der Bezahlung nach dem Sozialversicherungsdienstrecht könnten die Kollektivverträge der Gesundheitsberufe angewendet werden - Einsparungen von 13,5 Prozent.

29 Milliarden Euro gib Österreich jährlich für das Gesundheitssystem aus - davon 39 Prozent für die Spitäler. Gesundheitsökonomin Maria Hofmarcher sieht daher auch Möglichkeiten, durch PPP-Modelle Arbeitsabläufe zu optimieren und so Geld zu sparen. So könnten etwa bundesländerübergreifend Schwerpunkte gesetzt werden. Das müsse aber eingebettet werden in eine bundesweite Investitionsstrategie.

Löhne unter Schnitt

Was die von Gleitsmann angesprochenen Einsparungen beim Personal betrifft, verwies Hofmarcher gegenüber der "Wiener Zeitung" darauf, dass die Personalausgaben in den vergangenen zehn Jahren nicht der dynamische Faktor bei den Spitalsausgaben gewesen seien, sondern Investitionen. Und das, obwohl 62,4 Prozent der Spitalsmitarbeiter hochqualifiziert sind. Das Stundenlohnniveau im Gesundheitsbereich liege unter dem durchschnittlichen Lohnniveau.