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Privatschulen hatten bei PISA die Nase vorn

Von Heiner Boberski

Politik

Gespräch mit Leiterin des Schulamtes der Erzdiözese Wien. | Anteil der Privatschulen steigt weiter. | Wien.Für sie sind konfessionelle Schulen "der schlagende Beweis", dass wert-orientierte Bildung auch den Erwerb von Wissen fördert. Christine Mann, Leiterin des Schulamtes der Erzdiözese Wien, des größten privaten Schulerhalters im Land, verweist auf eine Auswertung aus der jüngsten PISA-Studie (siehe Tabelle).


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Überall haben die Privatschulen, ob in Österreich oder im gesamten OECD-Raum, besser abgeschnitten als die öffentlichen. Privatschulen, deren Gros die katholischen Privatschulen (KPS) stellen, verlangen bekanntlich Schulgeld, aber eine "Schule für die Reichen" wollen die KPS nicht sein: "Wir ge-währen auch Schulgeld-ermäßigungen. Wir haben auch noch nie ein Kind auf die Straße gesetzt, weil die Eltern verschuldet sind. Wir füttern manche bis zur Matura durch."

Wie gefragt katholische Privatschulen sind, äußert sich darin, dass die Schülerzahlen dort nach wie vor steigen. Der KPS-Anteil am Gesamtschulwesen ist von 2003 auf 2004 von 5,5 auf 6,5 Prozent gestiegen und hält jetzt im AHS-Bereich bei 13,5 und im berufsbildenden Bereich bei 8,8 Prozent. Auch Kinder ohne religiöses Bekenntnis oder Muslime werden aufgenommen, erstere müssen aber den katholischen, letztere den muslimischen Religionsunterricht besuchen.

Wer seinem Kind einen Platz in einer katholischen Privatschule sichern will, ist gut beraten, schon beim Kindergarteneintritt die Voranmeldung für die Schule vorzunehmen. Für Christine Mann sind diese Schulen deshalb attraktiv, weil sie "traditionsreich und renommiert" sind und Eltern zunehmend erkennen: "Das einzig Sichere, das sie ihren Kindern mitgeben können, ist eine solide Bildung. Und je deutlicher den Menschen wird, dass es in der Gesellschaft einen Wertewandel, wenn nicht einen Werteverlust gibt, umso wichtiger wird ihnen die Wertorientierung. Wissen ohne Wertevermittlung macht die Leute pfiffig, geschickt, zu cleveren Egoisten. Aber die Frage nach dem Guten, Gerechten darf nicht draußen bleiben."