Grund dafür sind vergleichsweise kleine Klassen und hohe Gehälter.
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Wien/Brüssel/Paris. Die jährlichen Gehaltskosten der Lehrer pro Schüler gehören in Österreich zu den höchsten innerhalb der OECD. Das zeigt die am Dienstag veröffentlichte OECD-Studie "Bildung auf einen Blick". Das gilt sowohl kaufkraftbereinigt in US-Dollar als auch als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Bedingt ist dies durch vergleichsweise kleine Klassen und hohe Gehälter.
Berechnet werden die jährlichen Gehaltskosten anhand der durchschnittlichen Unterrichtszeiten sowohl der Schüler als auch der Lehrer, der Gehälter der Lehrer sowie der Klassengrößen. Im Volksschulbereich ergeben sich für einen Lehrer daraus im Schnitt jährliche Gehaltskosten von 4525 Dollar pro Schüler, der OECD-Schnitt liegt bei etwa der Hälfte (2784 Dollar). Höhere Kosten als Österreich weisen nur Deutschland (4679 Dollar) und die Schweiz (4579 Dollar) auf, Norwegen (4518 Dollar) liegt praktisch gleichauf.
Ähnlich ist die Situation im Sekundarbereich 1 (in Österreich: AHS-Unterstufe/Neue Mittelschule). Dort liegen die jährlichen Gehaltskosten eines Lehrers pro Schüler in Österreich bei 6299 Dollar, der OECD-Schnitt beträgt 3380 Dollar. Auf einen höheren Wert als Österreich kommen nur Slowenien (6948 Dollar) und die Schweiz (6.818 Euro).
OECD-weit an der Spitze liegt Österreich sogar in der AHS-Oberstufe: Hier betragen die jährlichen Gehaltskosten pro Schüler 5635 Dollar (OECD: 3274 Euro). Allerdings liegen hier für viele Länder keine Vergleichszahlen vor.
Ebenfalls deutlich über dem OECD-Schnitt liegen die jährlichen Gehaltskosten pro Schüler, wenn man diese als Prozentsatz des BIP pro Kopf betrachtet. Im Volksschulbereich kommt Österreich dabei auf 8,4 Prozent (OECD: 6,7 Prozent), auf der Sekundarstufe auf 11,7 Prozent (OECD: 8,2 Prozent) und in der AHS-Oberstufe auf 10,4 Prozent (OECD: acht Prozent). Allerdings liegt Österreich bei dieser Betrachtungsweise nicht mehr im absoluten Vorder-, sondern jeweils im oberen Mittelfeld der OECD-Staaten.
Bachelor am Arbeitsmarkt vergleichsweise wenig begehrt
Indes hat sich der Arbeitsmarkt in Österreich im OECD-Vergleich noch nicht ganz an den hierzulande relativ jungen Bachelor-Abschluss gewöhnt. Nur 79 Prozent der Bachelor-Absolventen im erwerbsfähigen Alter haben demnach einen Job - das ist eine der niedrigsten Raten OECD-weit und liegt deutlich unter den Werten anderer akademischer Abschlüsse.<p>OECD-weit sind 84 Prozent der Bachelor-Absolventen in Beschäftigung. Geringere Werte als Österreich weisen nur Griechenland, Italien (je 73 Prozent), Türkei, Slowakei (je 76 Prozent) und Südkorea (77 Prozent) auf.
Auffällig: Selbst Absolventen sogenannter tertiärer Kurzausbildungen (in Österreich zählt auch der BHS-Abschluss dazu, Anm.) kommen hierzulande auf eine höhere Beschäftigungsquote (87 Prozent; OECD: 82 Prozent). Noch höher ist sie bei Diplom- oder Masterabsolventen (88 Prozent; OECD: ebenfalls 88 Prozent) sowie Doktoratsabsolventen (90 Prozent, OECD: 92 Prozent).
Immerhin kommen die Bachelors aber auf etwas höhere Beschäftigungsquoten als die Absolventen einer Lehre, berufsbildender mittlerer Schulen oder einer AHS-Matura (77 Prozent). Personen mit maximal Pflichtschulabschluss liegen bei 55 Prozent.
Die österreichischen Bachelor-Studenten zeichnen sich auch nicht unbedingt durch eine hohe Geschwindigkeit beim Studium aus: Nur 26 Prozent schaffen den Abschluss in der Regelstudienzeit, das ist einer der niedrigsten Werte in der OECD (Schnitt: 39 Prozent)
Die besten Jobchancen unter den Absolventen des Tertiärbereichs (inklusive BHS-Absolventen; alle Abschlüsse) haben übrigens Mediziner und Informatiker (Beschäftigungsquote: 90 Prozent), gefolgt von Absolventen im Ingenieurwesen, verarbeitenden und Baugewerbe (88 Prozent) sowie Juristen und Wirtschaftswissenschaftern bzw. Pädagogen (je 86 Prozent). Auf die geringsten Werte kommen Geistes, Kultur, Kommunikations- und Sozialwissenschafter (81 Prozent). (apa/kle)