Strom- und Gasrechnungen sind oft undurchsichtig und konsumentenfeindlich, Angebote und Werbungen eines Stromanbieters ebenfalls, kritisiert die E-Control.
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"Oft kann kein Mensch nachvollziehen, wie viel die reine Kilowattstunde Energie nun wirklich kostet", sagte am Freitag Barbara Schmidt, Leiterin der E-Control-Schlichtungsstelle vor Journalisten. Preise verschiedener Anbieter könnten in Folge schwer verglichen werden, der Wechsel zu einem anderen Unternehmen sei ein "Blindflug". Mitarbeiter der Call-Center seien überfordert, "zahlreiche Konsumenten beschweren sich bei uns", erklärte Schmidt.
Seit 1. Oktober 2002 können sich Konsumenten an die Schlichtungsstelle der E-Control wenden, wenn sie sich mit ihrer Strom- oder Gasrechnung nicht auskennen, mit einer Dienstleistung ihres Energieunternehmens unzufrieden oder Probleme mit ihrem Stromlieferanten oder Gasversorger haben. Etwa 40 Konsumenten kontaktieren pro Woche telefonisch die Schlichtungsstelle.
Im vergangenen Jahr hat die E-Control gemeinsam mit der Arbeiterkammer Musterrechnungen für Strom und Gas erstellt. Die Unternehmen haben laut Walter Boltz, E-Control-Geschäftsführer, unterschiedlich reagiert, einige Unternehmen von ihnen jedoch gar nicht. "Da frage ich mich schon, wie groß das Interesse solcher Unternehmen ist, ihre Kunden wirklich mit klaren und einfachen Informationen zu versorgen."
Die E-Control kritisiert außerdem "Rückholaktionsbriefe": Ehemalige Lieferanten teilen etwa den ehemaligen Kunden mit, dass nur sie Versorgungssicherheit garantieren würden. "Solche Praktiken tragen nicht gerade zu einem fairen Wettbewerb teil", meinte Boltz.
Boltz und Schmidt warnten am Freitag vor "All-Inclusive-Verträgen": Die einzelnen Preiskomponenten würden verschleiert, Preiserhöhungen "versteckt" durchgeführt. Boltz: "Netztarifsenkungen werden automatisch mit einer Erhöhung der Strompreise 'ausgeglichen' werden".
Energie-Hotline: 0810 810 224, ab Jänner 0810 10 25 54