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Produktoffensive bei Novartis

Von Petra Medek

Wirtschaft

Schweizer Pharmariese weiter auf Erfolgskurs. | 138 Produkte in der Pipeline. | Basel. Nach einem weiteren Jahr der Rekorde kündigt der Schweizer Pharmariese Novartis für 2007 eine Produktoffensive an. "Es wird eine beispielslose Lancierungswelle geben", sagte Novartis-Chef Daniel Vasella am Donnerstag in Basel bei der Jahrespressekonferenz.


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In den Industriestaaten steige die Zahl der älteren Menschen, die medizinische Versorgung in Anspruch nehmen, außerdem erhöhe sich hier die Nachfrage nach Medikamenten gegen "Zivilisationskrankheiten" wie Bluthochdruck und Diabetes. In den Schwellenländern stiegen indes die Ausgaben für Gesundheit mit dem Wirtschaftswachstum, erklärte Vasella.

Derzeit hat der Pharmakonzern 138 Produkte in der Pipeline, darunter Medikamente gegen Bluthochdruck, Diabetes und gegen Erblinden, aber auch gegen Krebs.

"2007 werden wir wieder Rekordzahlen bieten, aber auch eine Welle von neuen Produkten. Diese verursachen aber auch Kosten", so Vasella. Im vergangenen Jahr hat sich der Konzern Forschung und Entwicklung 5,4 Mrd. Dollar (4,1 Mrd. Euro) kosten lassen.

Im vergangenen Jahr hat Novartis in der wichtigsten Division Pharma 22 Zulassungen bekommen, mit einem Bluthochdruckpräparat wurden erstmals mehr als 4 Mrd. Dollar Umsatz erzielt. Die Division Pharma soll auch mittelfristig zweistellige Zuwachsraten bringen, ist der Novartis-Chef überzeugt.

Punkten mit Generika

Aber auch der Bereich Generika mit der Tochter Sandoz habe sich hervorragend entwickelt. Sandoz liegt auf dem internationalen Generika-Markt gleich an zweiter Stelle hinter dem israelischen Unternehmen Teva.

Die Integration der neuen Division Vaccines & Divisions, die nach der Übernahme des US-Impfstoffproduzenten Chiron gebildet wurde, sei abgeschlossen. Hier verspricht sich das Novartis-Management Potenzial bei Impfstoffen gegen Grippe bzw. Vogelgrippe.

Der Bereich Consumer Health erzielte im vergangenen Jahr zweistellige Wachstumsraten mit Medikamenten für Haustiere.

Was zukünftige Akqusitionen betrifft, gibt sich Vasella traditionell zugeknöpft. "Wenn wir etwas in der Pipeline hätten, könnte ich das hier nicht sagen. Das war immer unsere Politik". Auch was das Generika-Geschäft von Merck betrifft, gab der Novartis-Chef kein Kommentar. "Ich habe viel über Interessenten gelesen, über uns war nichts dabei." Und um weitere Spekulationen der Journalisten zu dämpfen: "Bitte schließen Sie nichts aus dem, was ich gerade gesagt habe."

+++ Novartis in Zahlen

Der Schweizer Konzern Novartis steigerte den Nettoumsatz 2006 um 15 Prozent auf 37,0 Mrd. US-Dollar (28,5 Mrd. Euro). Allein 22,6 Mrd. Dollar kamen von der Sparte Pharma (plus 11 Prozent). Das operative Ergebnis verbesserte sich um 18 Prozent.

Der Reingewinn legte um 17 Prozent auf 7,2 Mrd. Dollar (5,5 Mrd. Euro) zu. Rechnet man die Aufwendungen für die Übernahme des US-Impfstoffproduzenten Chiron heraus, verbesserte sich der Reingewinn um 25 Prozent.