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Busek: Österreich zum "regionalen Player" geworden. | Alpbach. "Es ist nicht so, dass uns etwas weggenommen wurde." So wie viele österreichische Manager und Politiker sieht auch Ex-Vizekanzler Erhard Busek Österreich eindeutig als Profiteur des wirtschaftlichen Aufschwungs in den neuen EU-Mitgliedsstaaten: "Wir sind ein regionaler Player." Die EU-Osterweiterung sei für das Land positiv gewesen, unterstrich Busek bei einer Veranstaltung des Management Clubs und der "Wiener Zeitung" beim Europäischen Forum Alpbach, dessen Präsident er ist. Die Erfolge heimischer Banken und Unternehmen wie etwa OMV, Verbund oder EVN sprächen für sich.
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Ein Wirtschaftsraum, in dem Österreich ebenfalls als wichtiger Investor agiert, ist der Balkan. Mit jährlichen Wachstumsraten von fünf bis sieben Prozent gebe es auch in diesem Teil Osteuropas starke Fortschritte in der wirtschaftlichen Entwicklung, betont Busek. Dennoch: "Bulgarien und Rumänien sind nach meinem Geschmack zu früh der EU beigetreten. Ein paar Jahre mehr hätten ihnen sicher gut getan, jetzt müssen sie nachsitzen." Für Kroatien, das in den Augen vieler Beobachter im Vergleich zu Bulgarien und Rumänien wesentlich besser entwickelt ist, erwartet Busek den EU-Beitritt 2009 oder 2010.
Kritisch äußert sich der ÖVP-Politiker über die aus seiner Sicht zu geringe Entscheidungsfreudigkeit der EU in wichtigen Fragen wie etwa dem Energiebereich. "Das macht es den Russen leicht. Präsident Wladimir Putin kann seine Karten ausspielen."
Was Busek ebenfalls vermisst, ist eine überregionale europäische Talk-Show im Fernsehen. Es gebe zwar die Euro-News, aber keine europäische Gesprächsrunde, in der ein Meinungsaustausch über die Befindlichkeiten in Europa stattfindet. "Das wäre notwendig und wichtig."