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Pröll und Häupl gehen in Deutschland auf Firmenfang für die Ostregion

Von Veronika Gasser

Politik

Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll ist äußerst zufrieden. Bei der Nationalratwahl hat sein Bundesland 48 Prozent erreicht. Dieses Ergebnis will der "Landeskaiser" bei den Landtagswahlen im März noch übertreffen. Gemeinsam mit Wien geht NÖ im krisengebeutelten Deutschland auf Werbe-Tour: Der Wirtschaftsstandort Ostregion wird dort ansässigen Unternehmen schmackhaft präsentiert. Der Pharmakonzern Baxter konnte schon nach Krems gelockt werden.


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In Vorwahlkampfzeiten will Pröll auf die gute Position seines Bundeslandes aufmerksam machen. Auf Firmenfang geht er in Deutschland, das wirtschaftlich mächtig ins Truddeln geraten ist. Indirekte Wahlkampfhilfe erhält er vom Wiener Bürgermeister Michael Häupl, der mit von der Partie ist. Die regionale Entwicklungsagentur Eco Plus soll die Ostregion als attraktiven Wirtschaftsstandort bewerben. Der Pharmakonzern Baxter konnte schon überzeugt werden, sich bei Krems anzusiedeln. Damit siegte Niederösterreich nicht nur gegen deutsche Standorte, sondern, was Pröll besonders freut, auch gegen Kärnten. Und damit dem interessierten Wirtschaftstreibenden mehr geboten werden kann, gibt es auch eine Infrastruktur-Kooperation mit Wien. "Wir wollen gemeinsam den Straßen- und Bahnausbau forcieren", betont Pröll im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Public-Private-Partnership-(PPP)-Projekte sollen als Finanzierungskonstruktion herhalten. Ein Verkehrsliebkind des Landeshauptmannes mit dem er bei Pendlern punkten könnte, ist die Verknüfung der Badner Bahn mit der U6.

Und als Vorbereitung für die EU-Erweiterung setzt Niederösterreich auf regionale Spezialitäten. "Im Agrarbereich herrscht gegenüber der Erweiterung noch höchste Skepsis." Die Lösung besteht für Pröll im Suchen von Marktnischen: "Wir müssen der Massenware unserer Nachbarn etwas entgegensetzen". Deshalb soll sich das Waldviertel als Bioregion etablieren.

Gewählt wird, darauf besteht der Landeshauptmann entgegen allen anderslautenden Gerüchten und Meinungen, in der zweiten Hälfte des März. Eine Vorverlegung der Wahl gibt es nicht. Seine Ausgangsposition für die Landtagswahl bezeichnet Pröll als "nicht die Schlechteste". Bei der letzten Landeswahl konnte die ÖVP 45 Prozent einfahren, bei der Nationalratswahl waren es um drei Prozent mehr. Er hofft von der bis dahin feststehenden bundespolitischen Konstellation profitieren zu können. Diese Latte ist hoch. "Ob es die Absolute wird, kann ich nicht sagen." Dass er sie anstrebt, daran gibt es keinen Zeifel.