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Prölls Entscheidung

Von Reinhard Göweil

Leitartikel

Josef Pröll hat sich in der Wahl, entweder mit seiner Frau weiterhin gut verheiratet zu sein oder weniger gut mit Politik und seiner Partei, richtig entschieden. Der Lungeninfarkt war eine Warnung, dass die Mehrfachbelastung so nicht weitergegangen wäre.


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Dass der Niederösterreicher nach seiner politischen Karriere bei Raiffeisen tätig wird, ist wohl nicht ganz unwahrscheinlich.

Der plötzliche Rücktritt gibt der ÖVP die Chance, sich neu zu formieren, erst 2013 steht die nächste Wahl an. Die Plötzlichkeit stürzt die Partei in den kommenden Tagen wohl in heftige interne Diskussionen. Das ist keine vorbereitete Übergabe. Die größte Kunst wird wohl sein, allzu öffentlich ausgetragene Personaldiskussionen zu vermeiden. Wer die ÖVP kennt, weiß, dass dies kein leichtes Unterfangen sein wird.

Drängend wird wohl die Frage, wer als Finanzminister agieren wird. Hier ist eine längere Vakanz - wegen Budget-Finanzrahmen, EU und anderer internationaler Verpflichtungen - wohl kaum möglich.

Der Rücktritt von Josef Pröll zum jetzigen Zeitpunkt bringt zudem die SPÖ in eine kuriose Situation. Es steht nun wohl die Auswechslung von mehreren VP-Regierungsmitgliedern bevor. Mehr als zuschauen kann die Kanzlerpartei dabei nicht.

Josef Pröll kehrt der Politik den Rücken

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