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Pseudoneues im Hamsterradl

Von Istvan Orban

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Am Dienstag, beim "Report" im Fernseh-Zweier, hatte ich wieder einmal den Eindruck, als ob die Berichterstattung auf weiten Strecken im Hamsterradl liefe, bei welcher Betätigung von sinnbildlicher

Überflüssigkeit man bekanntlich außer heißer Luft nichts produziert, vor allem keine Aktualität.

Da servierte man also als ersten Beitrag den x-ten Aufguß zur Entlassung von Generalvikar Schüller durch Erzbischof Schönborn. Aber die Suppe war eben recht abgestanden und dementsprechend dünn und

fad, weil es zu diesem Thema halt nichts Neues zu berichten gab, im saloppen Medienjargon einfach abgegessen ist. · Das waren, um beim Bild vom Hamsterradl zu bleiben, leere Kilometer. Und was kam

wohl danach? Erraten! Galtür, Valzur, Ischgl, das ganze Paznaun und die Lawinen natürlich. Auch das hatten wir, mutatis mutandis, im Laufe der vergangenen Woche schon gesehen und gehört, selbst den

diesmal live im Studio auftretenden Lawinen-Doktor von der Bodenkultur. Zwei Details in diesem Beitrag sind aber der Erwähnung wert: Der "Report"-Reporter sagte es in seinem Text und hielt auch im

Bild fest, daß die Bewohner von Galtür vom Thema Lawine und vor allem von den Medien genug haben. Und im Verlauf des Berichtes verklang auch der Satz "Auf die Naturkatastrophe folgte die mediale".

Und · weil die Redaktion die Reaktion der Leute in Galtür nur auf andere, nicht aber auf sich selbst bezog · am Dienstag jene im "Report".