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Zeit der Bilanzen: Beim ORF-Fernsehen fällt ein Rückblick generell nicht schlecht aus. Zumindest, wenn man ORF 2 betrachtet. (ORF 1 ist ja mehrheitlich kein öffentlich-rechtliches Programm.)
Vor allem in der zweiten Jahreshälfte wurde mit Qualität gepunktet; beginnend mit der Live-Übertragung (Ö1, ORF 2) des "Rosenkavaliers" der Salzburger Festspiele. Im Herbst folgten Filme, die ein Beispiel für öffentlich-rechtliches TV sind wie "Meine schöne Tochter" von Uli und Xaver Schwarzenberger. Der Film machte uns in der Titelrolle mit einem neuen Talent bekannt: der Jungschauspielerin Pippa Galli. Dass lang kein deutschsprachiger Koproduktionspartner gefunden werden konnte (der NDR stieg später ein), obwohl mit Xaver Schwarzenberger der "Kameramann des Jahres" hinter der Kamera stand und auch Regie führte, gibt zu denken und lässt den ORF umso mutiger dastehen. Er wurde mit einer Million Zuseher belohnt. Ähnlich hohe Zuseherzahlen hatte schon zuvor, ebenso beeindruckend, "Die Heilerin" mit Ruth Drexel in der Titelrolle erreicht.
Neben Reportage- und Doku-Leisten, die man nicht missen möchte, wie "Weltjournal", "Am Schauplatz" oder "kreuz&quer", verließ "Universum" kürzlich wieder den Tier-Pfad und nahm sich das Werden von Hallstatt vor. Die schönste Geschichts-Stunde seit langem. Dann gab es die Sonntag-Doku über (hölzerne) Beziehungen zwischen dem Kärntner Lesachtal und der Lagunenstadt Venedig mit beeindruckenden Bildern.
Barbara Gräftners "Unterwegs nach Heimat" wiederum stellte in einem Osttiroler Bergdorf Bedürfnisse von Einwohnern und (Mode-)Touristen gegenüber und ließ erkennen, dass es, auch vor Ort, oft ein weiter Weg "nach Heimat" ist.