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Putschversuch in Niger

Von WZ Online

Politik
Die Lage Nigers im nördlichen Afrika.
© Wikimedia Commons / GPL

Mehreren Berichten zufolge ist es im nordafrikanischen Niger zu einem Putschversuch gekommen. Der nigrische Präsident Mamadou Tandja wurde von Soldaten entführt, sein Aufenthaltsort ist nicht bekannt.


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In der Hauptstadt Niamey brachen zu Mittag Gefechte mit Maschinengewehren und schweren Waffen aus. Am Nachmittag waren laut BBC nur noch vereinzelt Schüsse zu hören. Das Regierungsviertel ist laut Augenzeugen von Soldaten und Panzer besetzt.

Die Afrikanische Union zeigte sich besorgt über den mutmaßlichen Putschversuch. AU-Friedenskommissar Ramtane Lamamra sagte in Addis Abeba, die Union verurteile jegliche Anwendung von Gewalt, um einen Politikwechsel herbeizuführen.

Hintergrund

Am Sonntag haben 10.000 Regierungsgegner gegen eine Verfassungsänderung demonstriert, die dem Staatschef größere Macht und mehr Befugnisse gibt. Präsident Mamadou Tandja will damit nach dem Ablauf seiner zweiten fünfjährigen Amtszeit im Dezember 2009 an der Spitze des Staates verbleiben.

Das Verfassungsgericht hatte ein von Tandja dazu veranstaltetes Referendum für illegal erklärt. Daraufhin löste er das Gericht auf und besetzte es mit seinen Vertrauten. Sein Vorgehen ist in den Nachbarländern und der internationalen Gemeinschaft auf scharfe Kritik gestoßen.