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Putzigkeitsparagraf bröckelt

Von Christina Böck

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Dramatische Nachrichten aus dem britischen Königshaus diese Woche. Die Queen will sich keine neuen Corgis mehr anschaffen. Sie habe Angst, über die drolligen Kurzbeiner zu stolpern. Nun muss man sagen, das ist schon ein harter und unerwarteter Schlag gegen das ganze Corgi-Geschlecht. Ist doch die gesamte Bekanntheit dieser Hunderasse allein ihrer royalen Begleitfunktion geschuldet. Aber man kennt das ja aus der britischen Geschichte. Schon Heinrich VIII. war ja nicht zimperlich, wenn ihm die jeweilige Begleitung nicht mehr konvenierte. Da kann so ein Corgi ja nur froh sein, dass heute der Tierschutz besser aufgestellt ist als damals die Menschenrechte. Weil, wie schaut das auch aus, eh schon so kurze Beinchen und dann auch noch Rübe ab.

Das war aber nicht die bizarrste Tiergeschichte dieser Tage. Denn eine Spezies, die sonst nicht gerade mit ihrem Kuschelfaktor punktet, war tagelang in einschlägigen Schlagzeilen zu finden. Bei der Halbzeit-Show der Super Bowl ließ sich Popsängerin Katy Perry nämlich von zwei Haien umtanzen. Also eigentlich natürlich zwei Tänzern in reichlich unhandlichem Faschings-Haikostüm. Einer davon, er erhielt seine 15 Minuten Ruhm unter dem Decknamen "Der linke Hai", hatte sich die Choreografie nicht so gut gemerkt. Oder auch: gar nicht. Aber ganz ehrlich: Wie elegant kann man schon mit einer Flosse wacheln? Der Hai hat sich wahrscheinlich gedacht: "Typisch! Wenn ich ein Delfin wäre, hätte keiner was gesagt. Weil Delfine ja soooo süß sind!" Aber Vorsicht: Seit der Lex Corgi kann man sich auch auf den Putzigkeitsparagrafen nicht mehr verlassen!