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Qual der Wahl -Die fünf aussichtsreichsten Kandidaten im Überblick

Von Antje Krüger/Buenos Aires

Politik

Fünf Kandidaten - drei Peronisten und zwei Ex-Mitglieder der UCR - haben bei den argentinischen Präsidentschaftswahlen am kommenden Sonntag ähnliche Wahlchancen.


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Für die Peronisten (PJ), die größte Volkspartei Argentiniens, treten folgende Kandidaten an:

n Der selbstherrliche Ex-Präsident Carlos Menem will den Dollar einführen und beschwört die Illusion des Wirtschaftserfolgs seiner Regierungszeit (1989-1999) herauf. Niemand verkörpert besser als er die Dekadenz der argentinischen Politik. Selbst eine Anklage wegen Waffenhandels hielt ihn von seiner Kandidatur nicht ab.

n Der Governeur der Provinz Santa Cruz, Néstor Kirchner, ist der Liebling des jetzigen Präsidenten Eduardo Duhalde, Menems Erzfeind. Er gilt als Erneuerer in der PJ, verspielte aber einen Teil seiner Glaubhaftigkeit durch die Nähe zur Regierung.

n Adolfo Rodriguez Sáa, Ex-Governeur von San Luis, war schon im Dezember-Chaos 2001 sieben Tage lang Präsident und verkündete als solcher Argentiniens Zahlungsunfähigkeit.

Alle drei Kandidaten machen im Namen Peróns gegeneinander Front. Die beiden weiteren Kandidaten sind ehemalige Mitglieder der zweiten Volkspartei, den Radikalen (UCR), die sich von ihrem Regierungsdebakel 2001 nicht erholte.

n Elisa Carrió wurde als Antikorruptionspolitikerin bekannt. Sie war mit ihrer Aktion für eine Republik der Gleichen (ARI) Hoffnungsträgerin der Wahl, einzige Kandidatin außerhalb der etablierten Politikerriege. Sie vereinte vor allem Mitte-Links-Stimmen auf sich, bis sie mit Weihwasser die bösen Geister aus dem Kongreß vertreiben wollte.

n Ricardo López Murphy, kurzzeitig Wirtschaftsminister unter Fernando De la Rúa (UCR, 1999-2001), gilt als neoliberaler Pragmatiker. Ihm und seiner Bewegung Wiederaufbau Argentinien (RECREAR) wird verstärkt Glaubhaftigkeit bestätigt, da er als einziger einen programmatischen Wahlkampf ohne Tiraden gegen seine Gegner führt.