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Das gesamteuropäische Phänomen Schulautonomie bedeutet nicht nur mehr Freiräume, sondern auch "mehr Transparenz und Standards", meint der Manager im Bildungsministerium, Herbert Pelzelmayer. Im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" erörtert er die Initiative Q.I.S. - Qualität in Schulen - und deren Ziele.
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Schule hat laut Pelzelmayer nicht mehr nur die Aufgabe der Wissensvermittlung, sondern sollte sich immer mehr als "Betrieb" definieren. Betrachtet man Schule allerdings in dieser privatwirtschaftlichen Diktion ist es notwendig, die "Qualität als Standardmerkmal" mit einzubeziehen. Pelzelmayer ist als Initiator des gesamtösterreichischen Q.I.S.- Projektes davon überzeugt, dass die Schulen "freiwillig unser Methodenpool nutzen werden", um in der Ausarbeitung ihrer standortbezogenen Schulprogramme effizienter reüssieren zu können. Was bedeutet das Projekt im Konkreten? Die Qualitätsentwicklung an Schulen ist "eng gekoppelt mit der erstmaligen Möglichkeit, alle Schulpartner ins Boot zu holen". Pelzelmayer verweist in diesem Zusammenhang auf die geplante Selbstevaluation der Schulen, die mithilfe von standardisierten Feedbackbögen des Q.I.S., rascher durchgeführt werden kann. Diese schriftlichen Feedbacks sollen vor allem im Falle einer etwaigen Krisenintervention vonseiten der Schule vorgelegt werden müssen - d.h. damit werden auch die "Lehrenden verstärkt in die Qualitätsentwicklung miteingebunden." Weiters soll mit diesem System ein so genanntes benchmarking entstehen, wodurch sich Schulen EU-weit vergleichen können. Die mit dem Schuljahr 2002/03 im gesamten Bundesgebiet verpflichtende Einführung zur Umsetzung der Schulprogramme wird - aus der Sicht des Bildungsressorts - auch positive Auswirkungen auf die schuleigenen Corporate Identity-Maßnahmen mitsichziehen. Und hier könnte sich ebenfalls das Methodenpool Q.I.S. bewähren, das über das Internet im gesamten Bundesgebiet, abgerufen werden kann. Möglichkeiten der Information, Diskussion und des Erfahrungsaustausches bietet ein interaktives Online-Magazin des Ministeriums, das bereits erfolgreich zur Bildung eines Qualitätsnetzwerkes (QN) von den Schulen genutzt wird, betont Pelzelmayer die Akzeptanz für seine Initiative. Abschließend verweist der Bildungsmanager auf das so genannte EU-policy-Prinzip "Breitenförderung bedarf Standards", das den zukünftigen Trend auch an österreichischen Schulen entscheidend mitbestimmen wird.
Weitere Informationen unter http://www.qis.at .