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Quartalsverlust: "Die AUA tanzt nicht aus der Reihe"

Von Hermann Sileitsch

Wirtschaft

Experten hatten das Minus erwartet. | Auch Gesamtjahr 2008 wohl negativ. | Wien. Das schlechte erste Quartal war für Analysten keine Überraschung: "Die AUA tanzt nicht aus der Reihe. Die Zahlen von Airlines wie Finnair oder SAS waren grottenschlecht", resümiert Bernd Maurer von der Raiffeisen Centro Bank. Schuld sei das schwierige Umfeld: hohe Ölpreise, schlechter Konjunkturausblick, aggressive Konkurrenz von Low-Cost-Carriern.


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Zehn harte Jahre

Viele kleinere Airlines befänden sich zudem in einer Phase der Restrukturierung: Hinter den Fluglinien lägen zehn "harte Jahre" - erst der Konjunktureinbruch 2000, dann die Anschläge vom 11. September 2001 und zuletzt nach wenigen Jahren Pause der starke Ölpreisanstieg.

Erste Bank-Expertin Martina Valenta hatte zwar mit AUA-Verlusten gerechnet. Deren Höhe sei nach der "schwarzen Null 2007" jedoch überraschend. Andere Airlines hätten deutlich höhere Anteile ihres Treibstoffbedarfs gegen einen Ölpreis-Anstieg abgesichert - bei der AUA sind dies nur 20 Prozent. Kein richtiges Hedgingprogramm, urteilt Valenta, "eher ein Abfedern von Preisschwankungen."

Auch der Ausblick auf das Gesamtjahr 2008 stimmt wenig zuversichtlich: Beim jetzigen Ölpreis sei ohne Einmaleffekte ein Nettoverlust mehr als wahrscheinlich, so Maurer. Somit wird 2009 für die AUA zum Jahr der Bewährung. Denn die Strategie, defizitäre Langstrecken aus dem Programm zu streichen und auf Osteuropa zu setzen, halten beide Experten für den richtigen Weg.

Aber könnte die AUA auch eigenständig reüssieren, wenn der Einstieg von Scheich Bin Issa Al Jaber noch scheitert? Diese Spekulationen seien verfrüht, so Valenta: "Der Beginn der Beziehung steht jedenfalls unter keinem guten Stern."

Es sei somit wenig überraschend, wenn in dieser Situation erneut alle Optionen durchgespielt würden: "Die Frage eines strategischen Partners schwingt bei der AUA immer mit."