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Quereinsteiger ist SAS-Chef

Von Sylvie Maier

Wirtschaft

Jansson soll SAS auf Kurs bringen | . | Streiks und | Kündigungen | hängen in der Luft. | Wien/Stockholm . Der Schwede Mats Jansson übernimmt mit Jänner 2007 die Leitung der skandinavischen Fluglinie SAS. Seine Ernennung kommt in einer turbulenten Zeit: Seit zehn Tagen schwelt der Konflikt mit dem Kabinenpersonal, das sich gegen Einschnitte bei Gehalt, Arbeitszeit, Pension und Urlaub wehrt. Ein drohender Streik der 1600 Stewards und Stewardessen wurde in letzter Minute bis nach den derzeitigen Herbstferien verschoben.


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Das Management hat klare Vorstellungen, wie es weitergehen soll: "Ganz sicher stehen noch mehr Rationalisierungen an", erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Egil Myklebust in einem Interview. "Die Einsparungen hängen davon ab, wie stark wir wachsen können." Aber es sei davon auszugehen, dass die Arbeit von weniger Angestellten erledigt werden müsse.

Die von Jansson-Vorgänger Lindegaard eingeschlagene Rosskur, mit der in fünf Jahren 14 Mrd. DKR (rund 1,87 Mrd. Euro) - das sind 30 Prozent der Fixkosten - gespart wurden, soll fortgesetzt werden.

Jansson war "Politiken" zufolge zuletzt Chef beim schwedischen Handelskonzern Axel Johnson AB. Das Familienunternehmen in vierter Generation macht laut eigenen Angaben einen Umsatz von 44 Mrd. SKR und hat 14.500 Mitarbeiter in 20 Ländern. Im Laufe der vergangenen zwölf Jahre stand Jansson an der Spitze einer Reihe von nordischen und internationalen Unternehmen, darunter Catena/Bilia, Fazer und Axfood.

Erfahrung mit Endkunden

Obwohl er aus einer gänzlich anderen Branche kommt, sei der Schwede der richtige für den Job, sagte Myklebust: "Er ist eine energische, motivierte Person und ist es gewöhnt, in Branchen zu arbeiten, die im Wandel sind." Zudem bringe Jansson Erfahrung im Verbrauchergeschäft- wie im Geschäftskundenbereich mit.

Der künftige Chef selbst zeigte sich zuversichtlich und betonte, dass SAS eine positiv besetzte Marke sei, einen großen Kundenkreis und kompetente Mitarbeiter habe. Trotz des Bedarfs an Umstrukturierungen im Konzern wie in der gesamten Branche sehe er starke Entwicklungsmöglichkeiten für die Gesellschaft.

Bei Jansson wird der Sparstift übrigens nicht ganz so streng angesetzt: Er soll mit 8 Mio. DKR um fast 3 Mio. mehr Jahresfixum erhalten als sein Vorgänger.