)
Die Zahl der Arbeitslosen ist weiter gestiegen: Im März waren laut Arbeitsmarktservice 249.092 Menschen auf Jobsuche - um 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Gewachsen ist allerdings auch die Zahl der unselbständig Beschäftigten: um 0,31 Prozent auf 3,121.518 Personen. Für Bundeskanzler Wolfgang Schüssel stellt dies ein "positives Zeichen" dar.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wolfgang Schüssel ortet eine "klare Trendwende". Denn die "Erhöhung der Zahl der Arbeitslosen ist rückläufig". Dafür sei die Zahl der Arbeitsplätze gestiegen.
Gegenüber Februar ist die Arbeitslosigkeit im März saisonbedingt um 37.957 Personen oder um 13,2 Prozent zurückgegangen. Beim AMS waren aber um 38.055 Jobsuchende mehr gemeldet als vor einem Jahr. Damit stieg die nationale Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr von 6,4 auf 7,4 Prozent an.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit habe sich seit Dezember 2001, "als mit einem Plus von fast 51.000 ein Höchsstand zu verzeichnen war, im dritten Monat in Folge abgeschwächt", betonte auch Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Von einer Entspannung am Arbeitsmarkt könne aber noch nicht gesprochen werden.
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im März alle Altersgruppen betroffen, am deutlichsten wirkte sich dies aber auf die 19- bis 24-Jährigen aus (plus 26,3 Prozent). Die Frauenarbeitslosigkeit nahm mit 16,6 Prozent geringer zu als jene der Männer (plus 19 Prozent). Zurückgeführt wird dies unter anderem auf die schwache Baukonjunktur.
Besonders stark, nämlich um 33,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, ist die Arbeitslosigkeit in Wien gewachsen. Die Zahlen nahm Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder zum Anlass, Kritik an Bartenstein zu üben. Denn ein Teil des Anstiegs sei auf eine "drastische" Rücknahme des Schulungs- und Qualifizierungsangebots des AMS Wien zurück zu führen.
"Aufklärung" vom AMS fordert wiederum Bartenstein selbst. Wie sein Büro der APA mitteilte, wird der Wirtschaftsminister kommenden Dienstag an der Sitzung des AMS-Verwaltungsrats teilnehmen. Das Wiener AMS hat unterdessen das Absinken der Teilnehmerzahlen in Schulungskursen mit "Umorganisation" begründet.
Während die Arbeiterkammer die Bundesregierung "endlich" zum Handeln aufforderte, sprachen die Grünen von einem "zynischen Spiel". "Erst erzählt Minister Bartenstein etwas vom 'Überschreiten der Talsohle' bei den Arbeitslosen, von angeblichen 'Trendwenden und dann meldet das AMS immer höhere Arbeitslosenzahlen", stellte Sozialsprecher Karl Öllinger fest.