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Quotentricks der Tierwelt

Von Christina Böck

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Die "Krone" weiß es schon lang. Die Wiener Polizei weiß es auch schon. Wer wirklich viele Menschen erreichen will, der braucht Tiere. Also, es ginge zwar auch mit blankem Busen, aber da tut sich die Polizei wieder etwas schwerer. Die hat jedenfalls ihren letzten großen Social-Media-Coup gelandet, als Beamte am Ostersonntag in Wien Entenküken aus einem Abflussrohr gerettet haben. Die kaltblütig neben der Rettungsszenerie - alle Federflauschbabys wurden verdächtigerweise unversehrt befreit - posierende Entenmutter schürt freilich Spekulationen. Kann das Zufall gewesen sein? Oder wissen nicht nur "Krone" und Polizei, dass mit Viecherln Quote gemacht wird, sondern nutzen umgekehrt auch Viecherln schicke Menschen in Uniform für ihren eigenen Social-Media-Erfolg?

Andere Tiervideos allein dieser Woche scheinen die Vermutung zu bestätigen, dass so mancher animalische Zeitgenosse mit den menschlichen technischen Gegebenheiten durchaus vertraut ist. Da gab es etwa ein Selfie eines Mannes, auf dem im Hintergrund zwei Gorillas ausgesprochen lässig ins Bild lehnen, so als wollten sie am Display sehen, ob sie a) eh auch im Bild sind und b) ob sie auch vorteilhaft genug getroffen sind. Einen Schritt weiter ging ein Video, das einen Schimpansen dabei zeigt, wie er aufmerksam und findig die Bilder auf Instagram durchscrollt. Ein recht entlarvender Blick in den Evolutionsspiegel. Und man will gar nicht wissen, in welche Shitstorms der Mensch ganz ohne Wissen da dauernd gerät.