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R-Quadrat-Alpha-Pleite: Ende Februar geht es ans Eingemachte

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Masseverwalter zur Anzeige ermächtigt - indes will Al Jaber Hotelanteil kaufen.


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Wien. In die Insolvenzverfahren der R-Quadrat-Gruppe, die nicht nur die Pensionskasse und den Pensionsfonds der Wirtschaftskammer Österreich heftig erschüttert hat, kommt Bewegung.

Der renommierte Wiener Anwalt Richard Proksch, Masseverwalter der R-Quadrat Capital Alpha GmbH, ist nicht nur mit rund 40 Millionen Euro Forderungen konfrontiert, sondern hat den Finanzzampanos der R-Quadrat-Magnat-Gruppe eine letzte Frist eingeräumt. Proksch hat von der Magnat die Rückzahlung von Management Fees in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro gefordert, weil er keine Gegenleistung erkennen konnte. "Ich wurde vom Anwalt der Magnat ersucht, bis Ende Februar zu warten, er werde alles aufklären", sagt Proksch zur "Wiener Zeitung". "Bis Ende Februar sollen sie mir jetzt nachweisen, welche Leistungen sie erbracht haben." Nachsatz: "Dann werde ich den Gläubigerausschuss nochmals damit befassen."

Der Gläubigerausschuss hat Proksch bereits ermächtigt, eine Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der R-Quadrat-Magnat-Gruppe einzubringen. Proksch will dazu den Strafrechtsprofessor Richard Soyer beiziehen. "Unabhängig davon, ob die Anzeige schlussendlich eingebracht wird, bereiten wir diese jetzt vor", sagt der Masseverwalter.

Anteil am Hotel "The Ring"

Indes verhandelt Proksch mit dem Rechtsanwalt des Hotelbetreibers Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber über den Rückkauf des Viertel-Anteils am Wiener Nobelhotel "The Ring", den R-Quadrat Capital Alpha hält. "Es schaut gar nicht so schlecht aus", bestätigt Proksch der "Wiener Zeitung". Auch Alfred Autischer, Sprecher von Al Jabers MBI-Gruppe, bestätigt, dass dem Insolvenzverwalter ein Kaufangebot gelegt wurde, aber er meint, dass man bei der Höhe des Kaufpreises noch unterschiedliche Auffassungen habe. Dem Vernehmen nach soll ein mittlerer einstelliger Millionen-Euro-Betrag für die Gläubiger herausspringen.

Dieser 25,1-Prozent-Anteil an der JJA Kärntner Ring 8 HotelbetriebsgmbH von Scheich Mohamed Ben Issa Al Jaber ist mit Pfandrechten der deutschen Eurohypo belastet, wie die "Wiener Zeitung" berichtete. Die Eurohypo ist der größte Hypothekargläubiger der österreichischen Immobiliengesellschaften von Al Jaber. Derzeit sollen zwischen dem Scheich und der Eurohypo Verhandlungen über die Entschuldung laufen.

Weitere Immo-Verkäufe

Auch für R-Quadrat-Liegenschaften in der Türkei erwartet Proksch in Kürze ein Angebot, nur der Abverkauf der Wohnungen in Polen gestalte sich schwierig. "Aber es sollten auch dort drei, vier Millionen Euro rauskommen", sagt der Masseverwalter. Und die mutmaßlich kontaminierte Liegenschaft in Arnoldstein, Kärnten, soll in Kürze zum Teil verwerten werden.