Kapitalerhöhung: Transaktionskosten von 18,5 Millionen. | Emission knapp 2-fach überzeichnet. | Wien. Vergangenen Freitag hat die AUA ihre Kapitalerhöhung in trockene Tücher gebracht. Fast 367 Mio. Euro schwemmte die Emission der angeschlagenen Fluggesellschaft in die leeren Kassen. Jetzt sind noch die Kosten für die Transaktion in Rechnung zu bringen: 18,5 Millionen fallen allein für die Investmentbanken Merrill Lynch und CA-IB sowie für andere Dienstleister ab. Das schmälert den Gesamterlös auf 348,4 Mio. Euro. Was die Summe unter dem Strich nochmals um etliche Millionen vermindert, sind die versprochenen Preisabschläge für Kleinanleger.
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In den Genuss des Rabbats kommen die Privatinvestoren nicht sofort, sondern erst kurz vor Weihnachten - laut AUA ab 20. Dezember. Außerdem müssen sie sich bei ihrer depotführenden Bank "selber darum kümmern". Bei bis zu 1000 gezeichneten Jungaktien werden 10 Prozent als Preisnachlass gewährt, bei weiteren bis zu 1000 Stück 5 Prozent. Beim Kauf selbst fallen für Kleinanleger keine banküblichen Spesen an. Der Wiener Aktionärsschützer Wilhelm Rasinger meint zum Rabatt, er sei "grundsätzlich sehr okay". Allerdings wundert sich Rasinger über den dahinter stehenden "Bürokratismus" - und auch darüber, dass die Preisabschläge ohne Behaltefrist eingeräumt werden: "Schnäppchenjäger, die bei der Emission zugeschlagen haben, könnten nun gleich Kasse machen und damit den Börsekurs unter Druck bringen."
Seit heute, Dienstag, können die neuen AUA-Aktien, die wie berichtet zu je 7,10 Euro emittiert werden, an der Wiener Börse gehandelt werden.
Laut AUA war die Emission - das Volumen umfasste insgesamt 51,68 Millionen Aktien - 1,8-fach überzeichnet. Im Gegensatz zu institutionellen Anlegern gab es für Kleinanleger, die bis zu 2000 Stück geordert haben, eine volle Zuteilung.
AUA-Vorstand hat für 213.000 Euro gekauft
Wie im Vorfeld der Emission vereinbart, hat der dreiköpfige AUA-Vorstand mit Alfred Ötsch an der Spitze 30.000 neue Aktien im Gegenwert von 213.000 Euro gekauft. Auch Peter Michaelis, AUA-Präsident und ÖIAG-Alleinvorstand, hat gezeichnet: 5000 Stück im Gegenwert von 35.500 Euro.
Die staatliche ÖIAG, mit 39,7 Prozent Hauptaktionär der AUA, hat im Zuge der Kapitalerhöhung voll mitgezogen und 146,3 Mio. Euro flüssig gemacht. Mit ihren Syndikatspartnern (Raiffeisen, Bawag, Wiener Städtische und AVZ) sichert die Verstaatlichten-Holding mit 50 Prozent und einer Aktie weiter eine österreichische Mehrheit.
Amtsblatt, Seite 34