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Radio-Sprechblasen

Von Werner Grotte

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Die Zeiten, als sich Radio Wien durch erträgliche Musik und halbwegs kompetente Reporter von Ö3-Sprechblasen abhob, sind endgültig vorbei. Besonders schmerzhaftes Beispiel dafür ist die dieser Tage beendete Ski-WM in Italien. Die Sportkanonen Adi und Edi haben in den vergangenen zwei Wochen keine Chance ausgelassen, Hörer, Sportler und sich selbst lächerlich zu machen.

Da nutzt es etwa wenig, wenn Hermann Maier medial verlauten ließ, er wolle nicht "Herminator" genannt werden: Bei A & E heißt er bis zu dreimal pro Satz so. Auch über Begeisterungsstürme von "Meissi", "Dorfi" "wilder Hilde" (Gerg) oder "Schpeed Queen" (Götschl) über ihre Kosenamen made by A & E ist wenig bekannt. Wenn die beiden dann fachsimpeln, wird die Schmerzgrenze im wahrsten Sinn des Wortes überschritten: "Ouhh, jetzt ist sie gestürzt, die Österreicherin - na, is' eh besser, weil in der Zwischenzeit war sie schon a halbe Sekunde hinten", informierte uns A.

An anderer Stelle begibt sich E hart an die Grenze übler Nachrede: "Na, für die Persson wird des heit a leichtes Rennen, weil ihr Vater jo den Kurs steckt. Des derf net wahr sein." Der Hörer spitzt die Ohren und wartet gespannt auf eine Stellungnahme des beschuldigten Vaters oder des Rennleiters. Aber A & E lassen den Vorwurf der Schiebung im Raum stehen: "Na jo, is hoit so, warum net?"