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Radiosommer

Von Stefanie Holzer

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Das ansonst häufig durch seine Zeitgeistigkeit anstrengende "Radiokolleg" bietet zur Zeit eine interessante Sommerserie: Nora Aschacher, Hubert Gausbauer und Franz Fluch haben unter dem Titel "Die Schönheit des Einzigartigen. Österreichs Beitrag zum Schutz des Welterbes" u. a. die Städte Lemberg, San'a oder Kairo für das Radio porträtiert. Mirjam Jessa gestaltet jeweils im Anschluss einen Musikbeitrag passend zur Stadt: Man hört besser, wenn man die Stadt schon ein bisschen kennt.

Sommerlich gewandet kommt auch das "Journal-Panorama" daher. Ernest Hauer sprach in der dienstäglichen Sommergesprächsreihe mit Gabi Burgstaller, der 13. Stellvertreterin von Alfred Gusenbauer. Bei der "13." fiel mir nach einer ungläubigen Schrecksekunde die übellaunige Fee aus "Dornröschen" ein. Aber Gabi Burgstaller war in guter Stimmung und wirkte trotz der Oppositionsrolle ihrer Partei einem 100-jährigen Schlaf wenig zugeneigt. Kein Wunder, denn sie hat mit der SPÖ des Landes Salzburg einen erfolgreichen und "lustbetonten Wahlkampf" geführt. Sie kann mit dem Begriff "soziale Treffsicherheit" nichts anfangen, weil er ihr zu aggressiv klingt. So zart besaitet sind 13. Stellvertreter heutzutage.

Ernest Hauer fragt geschickt, sodass die Interviewten ihr Selbstbild preisgeben: In der Woche davor sprach er mit einem kräftig jovialen und heftig zum Wortspiel neigenden Thomas Prinzhorn, der bekannt gab, Antworten ohne "Schnörksel und Schnaken" zu bevorzugen. Wie Prinzhorn sich wohl mit der dieswöchigen Fee unterhielte?