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Rafsanjani erwartet definitive Lösung

Von Arian Faal

Politik

Iran habe kein Interesse, Atomwaffen zu entwickeln.


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Der iranische Ex-Präsident und mächtige Chef des Schlichtungsrates, Ayatollah Ali Akbar Hashemi Rafsanjani, glaubt an eine endgültige Lösung des Atomstreits binnen zwölf Monaten.

Der Erfolg von Präsident Rohani und seinem Verhandlungsteam sei vor allem der tatkräftigen Unterstützung des Obersten Geistlichen Führers, Ayatollah Ali Khamenei, zu verdanken, meinte er am Dienstag in Teheran. Denn obwohl einige Kräfte aus den Reihen der Hardliner versucht hätten, immer wieder eine Einigung zu verhindern, sei Rohani dank Khamenei "auf der Siegerstraße".

In einem Interview mit der Financial Times meinte der 79-jährige Politveteran der Islamischen Republik, dass das am Sonntag unterzeichnete Zwischenabkommen zwischen dem Iran und dem Westen der "härteste Schritt" im Konflikt gewesen sei. Man musste eine jahrzehntelange diplomatische Eiszeit mit den USA überbrücken, so Rafsanjani.

"Der erste Schritt war es, das Eis zu brechen, der zweite Schritt wird mehr Routine sein", erläuterte der Ex-Präsident, der auch als politischer Ziehvater des moderaten Präsidenten Hassan Rohani gilt.

Viele Beobachter in Teheran und Washington äußerten Bedenken hinsichtlich einer endgültigen Einigung im Atomstreit rund um die umstrittene Urananreicherung und meinten, dass die nächsten Verhandlungen zäh und sehr schwierig würden. Denn Israel denkt weiterhin, dass der Iran unter dem Deckmantel eines friedlichen Atomprogramms heimlich an Nuklearwaffen arbeitet.

Dieser Ansicht widersprach Rafsanjani und erklärte, wie "der Knoten" gelöst werden konnte: "Teilweise kam es zu dem jahrelangen Stillstand in den Verhandlungen, weil es ein Tabu war, mit den Amerikanern zu reden. Dieses Tabu konnte nicht leicht gebrochen werden und die Gespräche konnten keinen Erfolg haben, wenn man Washington nicht miteinbezog", so Rafsanjani.

Er ergänzte, dass der Iran keinerlei Interesse daran hätte, Atomwaffen zu entwickeln und verurteilte die israelischen Drohungen hinsichtlich eines Militärschlags auf iranische Atomanlagen. "Israel ist so klein. Kein kleiner Fisch kann einen großen Fisch essen", erklärte er.