Zum Hauptinhalt springen

Raiffeisen gründet Bank in Kasachstan

Von Karl Leban

Wirtschaft

Startschuss fällt im ersten Halbjahr 2009. | Wien. Bisher ist es Raiffeisen International (RI) nicht gelungen, über eine Akquisition im begehrten kasachischen Bankenmarkt Fuß zu fassen. Nachdem jahrelang erfolglos sondiert wurde, stellt die Ostbanken-Holding der Raiffeisen Zentralbank nun eine eigene Bank auf die grüne Wiese.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die neue RI-Tochter wird ihren Sitz in Almaty haben und soll im ersten Halbjahr 2009 ihre Tätigkeit aufnehmen. Zunächst wird der Fokus vor allem auf das Firmenkundengeschäft gerichtet sein. Sobald die Bank im Markt etabliert ist, soll mit dem Aufbau von Filialen begonnen werden, um das Geschäft mit Privatkunden zu entwickeln.

"Nach den ersten beiden Jahren werden es fünf bis zehn Filialen sein", so ein Sprecher der börsenotierten RI zur "Wiener Zeitung". Die Zahl der Mitarbeiter werde dann rund 200 betragen.

Kasachstan, reich an Öl- und Gasvorkommen, ist das neuntgrößte Land der Welt, hat 15,5 Millionen Einwohner - und eine dynamische Wirtschaft, die pro Jahr im Durchschnitt um zehn Prozent wächst. "Aufgrund seines wirtschaftlichen Potenzials und des stabilen politischen Umfelds ist das ein attraktiver Markt", sagt RI-Chef Herbert Stepic.

Bank Austria schon dort

Bis vor zwei Jahren hatte RI in Kasachstan bereits den Fuß in der Tür - mit einer Mini-Beteiligung von knapp acht Prozent an der Bank TuranAlem. Weil es nicht möglich war, die Mehrheit zu bekommen, wurde dieser Anteil aber wieder verkauft - für 102 Mio. Euro. Seit August 2006 war RI daher nur mit einer Leasing-Tochter vertreten, nicht aber im lokalen Bankgeschäft.

Detail am Rande: Warum es in Kasachstan mit dem Kauf einer Bank nicht klappen wollte, hat auch mit der Bank Austria zu tun. Diese hat im Juni 2007 die kasachische ATF Bank gekauft - für die stolze Summe von 1,7 Mrd. Euro. Eine andere Bank zu einem vernünftigen Preis zu bekommen, sei danach nicht mehr möglich gewesen, heißt es dazu im Raiffeisen-Sektor.