Die Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft setzt den eingeschlagenen Weg, mit internationalen Partnern zu arbeiten, fort: Die seit 1995 bestehende Kooperation mit Capital International wird nun durch eine weitere Partnerschaft mit dem US-Investmenthaus Wellington ergänzt, erklärte der Geschäftsführer der Raiffeisen KAG, Mathias Bauer, anlässlich der Vorstellung des neuen Kooperationspartners vergangene Woche vor Journalisten.
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"Unsere Produktpalette beinhaltet künftig dreifaches Know-how: Unser eigenes und jenes unserer renommierten Partner Wellington und Capital International. Durch diese Kombination von hauseigenen und fremden Kernkompetenzen bieten wir bestmögliches Management für jedes Anlagesegment", zeigte sich Bauer überzeugt.
Der neue Partner Wellington mit Sitz in Boston habe 70 Jahre Erfahrung im Fondsmanagement. Serviciert werden jedoch ausschließlich Portfolios für institutionelle Kunden oder Fonds anderer Häuser, unter dem eigenen Namen als Fondsmarke trete der Vermögensverwalter nicht auf. Insgesamt verwalte Wellington mehr als 240 Fonds für 69 Kunden, der Wert des verwalteten Vermögens belaufe sich derzeit auf rund 300 Mrd. Euro.
Die Raiffeisen KAG verfolge einen aktiven Managementansatz, erläutert Gerhard Aigner, Geschäftsführer der KAG und für den Bereich Fondsmanagement verantwortlich: "Die Anlagestory der nächsten Jahre heißt Bottom-Up: Denn selbst in Zeiten, wo die durchschnittlichen Ertragsaussichten nicht euphorisierend sind, können mit aktivem Managment und qualitativ hochwertigem Research attraktive Zuwächse erwirtschaftet werden. Bottom-Up ist der Schlüssel zur langfristigen Outperformance - gerade bei Branchenfonds."
Branchenfonds - Trend für künftige Veranlagungen?
Wie die neuen Branchenfonds genau aussehen werden, sei zur Zeit noch nicht fixiert, so Aigner. Gleichzeitig werde es aber auch Dachfonds geben, die diese Branchenfonds behinhalten werden. Die Branchenfonds selbst würden nicht unbedingt alle Branchen abdecken und sollten auch nicht zu eng gefasst werden. So könnte es zum Beispiel einen Pharmafonds geben, aber wahrscheinlich keinen reinen Biotechnologiefonds.
Raiffeisen plane "kein zu enges Segment, sodass ein Zyklus von drei bis vier Jahren ein gutes Ergebnis bringen kann", so Aigner zu dem Vorhaben. In Planung sei derzeit eine ganze Palette von Branchenfonds, die voraussichtlich im ersten Halbjahr 2002 lanciert werden soll. Die erste Welle neuer Branchenfonds seien "nur Vorboten einer kommenden Entwicklung", gewesen, ortet Bauer steigende Nachfrage nach entsprechenden Veranlagungsprodukten.
Starker Herbst an den Aktienmärkten in Sicht
An den Aktienmärkten erwartet die Raiffeisen KAG einen starken Herbst: Die globale Konjunktur ist nach Einschätzung der Investmentgesellschaft bereits auf ihrem Tiefpunkt angelangt. Frühindikatoren wie der OECD Leading Indicator der G-7-Länder würden bereits eine Erholung anzeigen. Angesichts dieses aufgehellten Konjunktur-Szenarios empfiehlt der Leiter des Raiffeisen KAG-Fondsmanagement Klaus Glaser vor allem zyklische Aktien. Entsprechend sind in dem aktuellen Branchenportfolio der Fondsgesellschaft zyklische Konsumgüter mit einem Anteil von 18,5% gegenüber der Benchmark deutlich übergewichtet. Im Branchenvergleich sind die Titel der Informationstechnologie und Industriewerte übergewichtet.