Eine "verwegene Prognose" wagte gestern die Raiffeisen Kapitalanlage Ges.m.b.H., österreichischer Marktführer in der Investmentfondsbranche: "2001 wird ein gutes Aktienjahr werden", sagt der neue Geschäftsführer Gerhard Aigner - er löst Martin Sardelic ab - voraus.
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Die Raiffeisen KAG erwartet bei den europäischen Aktienfonds heuer eine Performance in der Bandbreite von 8% bis 10%, bei internationalen Aktienfonds von 5% bis 10%. Im vergangenen Jahr erzielte die KAG mit internationalen Aktienfonds eine Wertsteigerung von 7,6%, der Marktdurchschnitt lag bei minus 10,1%.
Die Kapitalmarktoffensive sei "leider" Realität geworden, bedauerte Raiffeisen KAG-Geschäftsführer Mathias Bauer. Die per 1. Jänner 2001 in Kraft gesetzte Besteuerung von Substanzgewinnen in- und ausländischer Investmentfonds mit 5% sei unerfreulich. Die Anleger sollten sich deswegen aber keine grauen Haare wachsen lassen, denn "bei 5% halten sich die Auswirkungen in Grenzen", sagte Bauer. Aus 10% Performance würden durch den Zinseszinseffekt langfristig 9,5% werden, rechnete Bauer vor. Das sei "mit einer Träne im Auge" noch verkraftbar. Dem Finanzminister werde die Steuer "seriös geschätzt" zwischen 200 Mill. und 300 Mill. Schilling bringen. Dass es in Hinkunft keine Ungleichbehandlung zwischen in- und ausländischen Fonds mehr geben werde, sieht Bauer als eine "Art Wettbewerbsgleichheit".