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Raiffeisens Geldmaschine läuft weiter wie geschmiert

Von Karl Leban

Wirtschaft

RZB: Sehen wegen Kreditkrise keine Gefahr für unser Haus. | Wien. Im Konzern der Raiffeisen Zentralbank (RZB) laufen die Geschäfte nach wie vor wie geschmiert. Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen hatte Bankchef Walter Rothensteiner am gestrigen Donnerstag daher wenig Überraschendes zu verkünden. Denn einmal mehr haben die Giebelkreuzer ihren Gewinn deutlich ausgebaut (unter dem Strich um 35 Prozent auf 481 Mio. Euro). Und einmal mehr hat vor allem die stark prosperierende Osteuropa-Tochter Raiffeisen International (RI) dazu beigetragen.


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Auch den Ausblick für das Gesamtjahr scheint derzeit nichts zu trüben, nicht einmal die seit Wochen schwelende Kreditkrise, die durch größere Zahlungsausfälle im US-Hypothekenmarkt ausgelöst wurde. "2007 wird wieder ein gutes Jahr", kündigt Rothensteiner an.

Leichen im Keller hat der RZB-General keine, wie er betont: "Materiell trifft uns diese Krise nicht." Die RZB halte zwar sogenannte "Asset Backed Securities" (das sind Wertpapiere, die man mit unverbrieften Forderungen besichert). Der Anteil, den schlecht besicherte Hypothekardarlehen dabei haben, sei mit 20 Mio. Euro aber verschwindend gering. Rothensteiner: "Das sind weniger als 0,03 Prozent unserer Bilanzsumme." Die lag per Ende Juni bei 126,1 Mrd. Euro, binnen sechs Monaten wuchs sie um neun Prozent.

Kräftiger Vitaminstoß

Bei der Kapitalerhöhung ihrer börsennotierten Tochter RI - sie könnte noch heuer erfolgen, sofern die Aktienmärkte wieder mitspielen - will die RZB voll mitziehen, damit sich die Mehrheitsanteile an der "Cash-Cow" des Konzerns nicht verwässern. "Unsere 70 Prozent waren immer schon in Stein gemeißelt", so Rothensteiner. Weil für die stark expandierende RI ein frischer Geldhappen von unter einer Milliarde Euro wenig Sinn stiften würde, müsste die RZB demnach mindestens 700 Mio. Euro in die Hand nehmen.

Zu einem kleineren Teil würde die RZB diesen Brocken über eine Kapitalerhöhung ihrerseits schultern. Laut Rothensteiner werden die Kerneigentümer die bereits beschlossenen 150 Millionen im Oktober oder November einschießen.