Journalistische Miniaturen zu verfassen, gehört zu den anspruchsvollen Aufgaben. Eine witzige Glosse auf wenigen Zeilen, ein leichtfüßiges Feature von ein paar Minuten Sendezeit und das vielleicht täglich - im Neusprech würde man dies als Challenge bezeichnen.
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Das Ö1-Leporello am Dienstag gehört zu dieser Gattung und hat die Herausforderung voll bestanden. Präsentiert wurden zwei palästinensische Rapper, die in ihrer Heimat auftreten: Einer aus einem Nobelort stammend, der andere aus einem Drogenviertel. Beiden geht es in ihren Texten um Völkerverständigung und Frieden. Der erste kam auf kuriose Art zum Rappen: Während einer dreiwöchigen Ausgangssperre durchsuchten Besatzungssoldaten seine Wohnung und wollten wissen, wozu seine Gitarre da sei. Damit begann eine Karriere - oder "Vom Guten des Schlechten", um einen Buchtitel von Paul Watzlawick umzukehren.
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